Behandlung von Knochenfrakturen - auch der Patient kann dazu beitragen

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
12. Mai 2014

Zu den häufigsten Brüchen, die einer stationären Behandlung bedürfen, zählen Statistiken zufolge Oberschenkelfrakturen, gefolgt von Brüchen des Unterschenkels und Unterarms. Häufige Patienten sind dabei ältere Menschen, die öfter stürzen und deren Knochen gebrechlicher sind. Doch auch bei Jüngeren kommt es immer wieder zu Knochenfrakturen, welche oft durch Unfälle oder beim Sport passieren. Sie haben zumindest den Vorteil, dass deren Knochen in der Regel schneller heilen als die von älteren Patienten.

Gängige Behandlungsmaßnahmen

Handelt es sich um komplizierte Knochenbrüche, muss meist operiert werden. Hierbei erfolgt eine Fixierung mit Schrauben, Platten oder Nägeln, wodurch gewährleistet wird, dass Patienten so schnell wie möglich nach dem Eingriff wieder mobil werden.

Dass diese Implantate im Rahmen einer weiteren OP wieder entfernt werden müssen, kommt heutzutage eher selten vor, meist bleiben sie im Körper, solange sie dem Patienten keine Beschwerden bereiten. Zur Fixierung unkomplizierter Frakturen werden stabile Verbände oder externe Schienen verwendet; der klobige und unpraktische Gips kommt nur noch selten zur Anwendung.

Wie kann man selbst die Heilung fördern?

Abgesehen vom Alter gibt es noch andere Aspekte, die die Heilung eines Bruchs beeinflussen können. So kann es beispielsweise durch eine Infektion oder durch Diabetes zur Heilungsverzögerung kommen. Auch durch das Rauchen kann eine Heilung gehemmt werden; Patienten tun als gut daran, dies zu unterlassen. Hier kann es mitunter zu einem so genannten Falschgelenk kommen: der Knochen ist dann auch nach einem halben Jahr nicht zusammen gewachsen und lässt sich verschieben.

Wie wächst ein Knochen wieder zusammen?

Die Heilungsphase besteht aus mehreren Schritten. Zunächst wird der Bruchspalt mit Blut, welches aus den verletzten Gefäßen fließt, gefüllt. Es kommt zu einer entzündlichen Reaktion, welche dem Heilungsstart dient. Als nächstes wird das Gerinnungsgewebe durch Knorpelfasern verdrängt. Diese werden schließlich durch Knochen bildende Zellen ersetzt, welche als Geflechtknochen, den so genannten Kallus, bezeichnet werden.

Im letzten Heilungsschritt wird der Kallus durch Knochengewebe ersetzt. Der Patient kann seinen Knochen jetzt wieder normal belasten.