Ungewöhnlich aber wirksam gegen Stechfliegen - Pferde werden mit Zebrastreifen bemalt

Von Cornelia Scherpe
26. Juli 2013

Viele Menschen könnten verrückt werden, wenn im Hochsommer mal wieder die Mücken los sind und vor allen Dingen in der Nacht gnadenlose Blutsauger am Werk sind. Doch nicht nur Menschen haben Probleme mit den fiesen Tierchen, sondern auch Pferde. Gerade wenn die Sonne vom Himmel brennt, sind Stechfliegen, Mücken und Bremsen überall in den Ställen und auf den Wiesen.

Die Pferde leiden darunter genauso wie Menschen und viele Besitzer sind in diesem Jahr dazu übergegangen, ihren vierbeinigen Freunden auf eine ganz besondere Art und Weise zu helfen. Die Pferde bekommen nicht etwa Schutzsprays oder feine Gitter an die Box, sondern werden angemalt: im Zebralook. Die Besitzer versehen die Pferde tatsächlich mit hellen oder dunklen Streifen und lassen so die Illusion entstehen, es seien Zebras auf der Weide.

Was bei vielen Laien vielleicht zunächst ein Kopfschütteln führt, hat eine wissenschaftliche Begründung. Tierforscher haben 2012 herausgefunden, dass Zebras deutlich seltener von umherfliegenden Blutsaugern attackiert werden. Man ergründete dies weiter und stellte fest, dass der Grund dafür die kontrastreiche Zeichnung auf dem Fell der Tiere sein könnte. Insekten scheinen davon abgeschreckt zu werden.

Man ging in der Studie sogar so weit, dass man Stoffpuppen nahm und diese mit einem Lockstoff für Bremsen einrieb. Einige der Puppen bekamen allerdings zusätzlich ein Streifenmuster und nun konnten die Forscher beobachten, dass die Blutsauger trotz Lockstoff die Zebra-Puppen mieden und sich nur auf den einfarbigen Puppen niederließen.

Eine genaue Begründung für dieses Verhalten fehlt noch. Dennoch folgen schon viele Pferde-Besitzer dieser Studie und malen ihre Tiere an. Solange die verwendete Farbe harmlos ist, sehen auch Gegner der Zebrastreifen-Theorie kein Problem darin.