Der Ermüdungsbruch - wer auf Dauer beim Laufsport übertreibt, hat ein hohes Risiko

Von Cornelia Scherpe
21. August 2012

Es gibt in der Medizin den sogenannten Ermüdungsbruch. Dabei kommt es zu einer Fraktur der Knochen, da diese auf Dauer stärker belastet werden, als von der Natur aus gesund ist. Ein anderes Wort für diesen Bruch ist daher auch "Stressfraktur". Vor allen Dingen Jogger sind von diesem Phänomen schnell betroffen.

Wer es mit dem Training immer wieder übertreibt oder auf einem zu harten Untergrund läuft, der überanstrengt die Beinknochen. Es bedarf dann keines Unfalls und dennoch kommt es zur Fraktur. Für die Patienten ist das im ersten Moment unfassbar, da sie ja weder einen Sturz erlitten, noch sich gestoßen haben. Von einem Ermüdungsbruch sind tendenziell auch mehr Frauen betroffen, da sie zu schwächeren Knochen neigen.

Der Knochenaufbau und der Knochenabbau wird bei einem Ermüdungsbruch durch die Überbelastung besonders schnell aus dem Gleichgewicht gebracht. Überwiegt an einer Stelle der Abbau des Gewebes, ist der Bruch vorprogrammiert. Allerdings sind diese Stressfrakturen in der Praxis recht selten. Schätzungen zufolge machen sie gerade einmal zwei Prozent aller Brüche aus.

In den wenigsten Fällen lassen sich die Hinweise auf einen Ermüdungsbruch rechtzeitig, also vor dem eigentliche Bruch, erkennen. Die Schmerzen kommen spät und sind meist nur leicht ausgeprägt. Die winzigen Spalten in der Knochenstruktur stören im Alltag eben kaum, sondern zeigen sich erst dann, wenn man wieder mehr trainiert, als gesund ist. Wer leichte Beschwerden dennoch ernst nimmt, kann mit einer einfachen Trainingspause bereits das Schlimmste verhindern. Die kleinen Fehler im Knochengewebe regenerieren sich im Schnitt nach spätestens zwei Monaten von selbst.