Blaues Auge (Veilchen)

Unter einem blauen Auge versteht man eine Augenverletzung. Dabei tritt ein Bluterguss im Lidbereich auf.

Von Jens Hirseland

Eine häufig vorkommende Augenverletzung ist das so genannte blaue Auge, das im Volksmund auch Veilchen genannt wird. Gemeint ist damit ein Bluterguss (Hämatom) im Lidbereich des Auges.

Aus ärztlicher Sicht handelt es sich bei einem blauen Auge um eine Augenlidprellung oder eine Prellung der Periokularregion. Die unmittelbare Umgebung des Auges schwillt dabei an.

Ursachen und Symptome

Hervorgerufen wird ein Veilchen durch äußere Gewalteinwirkung auf den Augenbereich. Hauptursachen sind vor allem

Manchmal kann auch ein Ball, der beim Spielen das Auge trifft, für ein Veilchen sorgen.

Ein Fall für den Notarzt

Meistens ist ein blaues Auge harmlos; manchmal kann es aber auch ein Hinweis auf einen Schädelbasisbruch sein. Bevor ein blaues Auge behandelt wird, sollte daher diese schwere Verletzung unbedingt ausgeschlossen werden. Bedenklich ist es, wenn ein Brillenhämatom auftritt. Dabei handelt es sich um einen ringförmigen Bluterguss, der an einem oder sogar beiden Augen vorkommt.

Leidet der Patient nicht nur unter einem Veilchen, sondern auch unter

kann eine lebensbedrohliche Situation vorliegen. In diesem Fall ist der Betroffene sofort in ein Krankenhaus einzuliefern. Generell wird empfohlen, dass Patienten, die sich ein blaues Auge zugezogen haben, eine Notaufnahme aufsuchen, damit schwere Komplikationen ausgeschlossen werden können.

Behandlung

Handelt es sich lediglich um ein harmloses Veilchen, gibt es wirksame Therapiemöglichkeiten. Am besten ist es, das betroffene Auge umgehend zu kühlen. Wie bei jeder anderen Körperstelle bewirkt die Kühlung, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen und weniger Blut in das Gewebe austritt. Dadurch wird erreicht, dass die Schwellung weniger umfangreich ausfällt und die Schmerzen geringer sind.

Als Mittel zum Kühlen kann eine Gelpackung verwendet werden. Wer eine Kältepackung selber machen will, wickelt ein paar Eiswürfel in ein sauberes Handtuch ein. Hat man keine Eiswürfel vorrätig, kann auch etwas anderes Tiefgekühltes benutzt werden.

Das blaue Auge kühlt man zunächst 10 Minuten lang. Nach einer Pause von 5 Minuten wird der Vorgang für weitere 10 Minuten wiederholt. Die Prozedur kann solange fortgesetzt werden, bis sich die Beschwerden bessern.

Umgehendes Kühlen des Auges hilft gegen die Beschwerden
Umgehendes Kühlen des Auges hilft gegen die Beschwerden

Wechselumschläge

Nach dem Rückgang der Schwellung ist es empfehlenswert, Wechselumschläge auf das Veilchen zu legen. Auf diese Weise wird die Durchblutung und dadurch wiederum der Abbau des Hämatoms gefördert. Zu diesem Zweck legt man für 5 Minuten einen warmen Waschlappen zusammen mit einem eiskalten Waschlappen auf das Auge.

Den kalten Waschlappen entfernt man nach einer Minute wieder. Diese Prozedur sollte dreimal wiederholt werden.

Die Behandlung des blauen Auges sollte man auch in den folgenden Tagen fortsetzen. Ebenfalls zur Therapie geeignet sind kühlende Salben oder Gels.

Wie lange der Heilungsprozess bei einem blauen Auge dauert, ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Kleine oder mittelgroße Schwellungen sind zumeist nach ca. einer Woche wieder verschwunden. Bei umfangreichen Schwellungen kann es dagegen ein paar Tage länger dauern.

Zur Nachbehandlung eines blauen Auges ist es ratsam, nach einer Woche einen Augenarzt aufzusuchen. Dieser kann feststellen, ob alles gut verheilt und das Auge in Ordnung ist.

Bei einer Komplikation ergreift der Augenarzt rechtzeitig Gegenmaßnahmen. In den meisten Fällen sind jedoch keine Probleme zu befürchten.