Zerreißprobe beweist, dass Achillessehnenrisse genäht und nicht geklebt werden sollten

Der Versuch eines Traumatologen hat gezeigt, dass genähte Achillessehnen die größte Belastung aushalten

Von Frank Hertel
18. Oktober 2011

Ein Team um Johannes Schneppendahl von der Universitätsklinik Düsseldorf hat in einem biomechanischen Versuch getestet, ob es besser ist, gerissene Achillessehnen zu nähen oder zu kleben. Das Ergebnis war eindeutig: Nähen ist besser. Über den Test berichtet die Fachzeitschrift "International Orthopaedics" in ihrer aktuellen Online-Ausgabe.

Versuch mit Achillessehnen von Schafen

Schneppendahl hatte sich 18 Achillessehnen-Präparate vom örtlichen Schlachthof besorgt. Die Sehnen stammten von Schafen. Danach wurde mit Hilfe einer Z-Inzision ein Achillessehnenriss imitiert.

Dann wurden sechs Sehnen mit einem BioGlue-Kleber und weitere sechs mit Tissucol, einem Fibrin-Kleber wieder zusammengefügt. Die restlichen sechs Sehnen wurden genäht. Schließlich folgte der biomechanische Belastungstest. Die Sehnen wurden gespannt bis sie wieder rissen.

Genähte Sehen halten eine wesentlich größere Belastung aus

Bei den genähten Sehnen war dieser Zeitpunkt ab einer Belastung von 146 Newton (N) erreicht. Die BioGlue-Sehnen rissen schon bei 38 N und die Tissucol-Sehnen gar bei 5 N.

Daher ist die Empfehlung Schneppendahls eindeutig: Gerissene Achillessehnen sollten genäht werden. Dafür spreche auch, dass der Sehnen-Kleber Nebenwirkungen wie etwa eine Mineralisation des umliegenden Gewebes haben könne, so der Traumatologe.