Darmkrebsvorsorge stößt in Hessen auf geringes Interesse

Von Petra Schlagenhauf
6. Mai 2013

Rund 70.000 Deutsche erkranken jedes Jahr an Darmkrebs. Sowohl bei Männern als auch bei Frauen ist dies bundesweit die am zweithäufigsten verbreitete Krebserkrankung. In 40 Prozent der Fälle endet die Erkrankung sogar tödlich.

Trotz des großen Risikos, an dieser Krankheit zu sterben, haben die Hessen jedoch unter allen Deutschen das geringste Interesse an einer schützenden Darmkrebsvorsorgeuntersuchung. Hier geht nur etwa jeder Fünfte aller Einwohner im Alter ab 55 Jahren zur Darmkrebsvorsorge. Dabei kann eine Vorsorgeuntersuchung, die ab diesem Alter sogar kostenlos genutzt werden kann, durchaus vor einer Erkrankung an Darmkrebs schützen.

Ein neues "Krebsfrüherkennungs- und Krebsregistergesetz", welches am 9. April 2013 in Kraft gesetzt wurde, soll nun jeden Bundesbürger ab 50 Jahre zu einem Okkultbluttest sowie ab 55 Jahren zu einer Koloskopie einladen. Da der Bundesausschuss jedoch noch bis 2016 Zeit für die Gestaltung der Früherkennungsprogramme hat, fordern die hessischen Gastroenterologen schon heute eine Einführung als Pilotprojekt. Bereits 2012 gab es hier die Aktion "1000 mutige Männer für Offenbach", mit der erfolgreich für die Darmkrebsvorsorge geworben werden konnte.