Selbsttests nicht überbewerten

Von Melanie Ruch
13. Dezember 2011

Für viele Leute spielen bei der Gesundheitsvorsorge Selbsttests aus der Apotheke eine große Rolle. Doch gerade bei dem Verdacht auf eine bestimmte Erkrankung sollte man sich nicht auf das Testergebnis verlassen, rät Ursula Sellerberg von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Die Tests bieten in der Regel zwar eine bis zu 99% richtige Diagnose, doch wirkliche Sicherheit kann nur die Untersuchung bei einem Arzt bieten. Schwangerschaftstests und Urin- und Bluttests, mit denen Diabetiker ihren Krankheitsverlauf überwachen können, hält Sellerberg jedoch für hilfreich.

Allerdings müssen die Tests richtig durchgeführt werden, um ein sicheres Ergebnis liefern zu können. Dabei kommt es vor allem auf die richtige Gewinnung der Probematerialien an. Die Urinprobe sollte ausschließlich aus dem Mittelstrahl-Urin gewonnen werden. Das heißt, der Urin, der zu Beginn austritt, sollte wegen möglicher Verunreinigungen durch Bakterien oder Blut nicht für den Test verwendet werden. Bei der Gewinnung der Blutprobe sollte man zunächst die Hände waschen und gut abtrocknen. Anschließend sticht man am besten in die Seite der Fingerkuppe und wartet ab bis sich dort ein Bluttropfen bildet, der genügend Material für den Test liefert.

Es sollte keinesfalls am Finger herumgedrückt werden, um die Blutbildung zu beschleunigen, da dadurch Gewebswasser austritt, welches das Testergebnis verfälschen kann.