Gesundheitliche Vorsorgeuntersuchungen werden von Migranten seltener in Anspruch genommen

Migranten gehen aufgrund von sprachlichen Schwierigkeiten oder mangelndem Vertrauen nicht zum Arzt

Von Viola Reinhardt
28. Januar 2010

Vorsorgeuntersuchungen sind für den Erhalt der Gesundheit ein wichtiger Bestandteil und retten bei einer regelmäßigen Teilnahme Jahr für Jahr zahlreiche Leben. Während rund 80% der deutschen Frauen diese präventiven Gesundheitsmaßnahmen wahrnehmen, zeigt sich bei Migrantinnen hier lediglich ein Anteil von 57,6% (türkische Frauen). Bei männlichen Migranten spielt bei dieser Thematik vor allem auch der soziale Status eine gewichtige Rolle, wenn es um die Inanspruchnahme der Vorsorgeuntersuchungen geht.

Epezielle Aufklärungsarbeit für Betroffene

Als Gründe für die geringe Beteiligung von Migranten an den Untersuchungen gelten unter anderem sprachliche Schwierigkeiten, kulturelle Missverständnisse, ein fehlendes Vertrauen zwischen den Patienten und Ärzten oder auch ein Informationsmangel.

Aufgrund der vorliegenden Tatsachen, die jedoch keine konkreten statistischen Zahlen aufweisen können, reagieren mittlerweile immer mehr Kliniken und richten zum Beispiel hausinterne Dolmetscherdienste oder leisten eine gezielte Aufklärungsarbeit unter kulturellen Aspekten. Das imap Institut bietet hierzu Seminare an, die für eine interkulturelle Öffnung innerhalb von Verwaltungen gedacht sind, um folglich den Dialog zwischen Migranten und Ärzte zu unterstützen.