Stuhlprobe statt Darmspiegelung

Angenehmere Alternative für Darmkrebs-Risikogruppen

Von Nicole Freialdenhoven
15. Dezember 2014

Angehörige ersten Grades eines Patienten mit Darmkrebs sollten regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung gehen, da sie ein größeres Risiko haben, ebenfalls an einem kolorektalen Karzinom zu erkranken. Allerdings tut dies nur ein Fünftel der Betroffenen, was vor allem daran liegt, dass die Vorsorgeuntersuchung extrem unbeliebt ist.

Bei der sogenannten Koloskopie (Darmspiegelung) muss ein dünner Schlauch in den Darm eingeführt werden, an dessen Spitze eine winzige Kamera befestigt ist. Mit Schlingen oder Zwangen können im Verdachtsfall Polypen oder kleine Gewebeproben entnommen werden.

Koloskopie nur noch bei Erkrankung?

Wissenschaftler der spanischen Universität La Laguna auf Teneriffa haben sich nun mit einer möglichen Alternative beschäftigt: Der sogenannte fäkale immunochemische Test (FIT) ermöglicht eine Früherkennung durch die Analyse einer Stuhlprobe.

In ihrer Studie teilten die Forscher Patienten in eine Gruppe ein, die eine Darmspiegelung erhielt, und eine Gruppe, bei der stattdessen nur Stuhlproben analysiert wurden. Dabei stellten sie fest, dass sich kaum Unterschiede in den Resultaten ergaben.

Dies bedeutet, dass Risikopatienten mit Hilfe von Stuhlproben eine weit angenehmere Alternative zur Vorsorge nutzen können. Werden jedoch verdächtige Adenome (Polypen) entdeckt, ist nach wie vor eine Koloskopie angesagt.