Krebs-Früherkennung auch für Männer wichtig - Ärzte raten zur Vorsorge beim Urologen

Urologische Untersuchungen sind nicht nur zur Krebsvorsorge relevant

Von Ingo Krüger
24. November 2014

Männer gehen nur selten zur Krebsvorsorge. Laut einer aktuellen Studie nutzt nur jeder Vierte über 45 Jahren (27 Prozent) die Möglichkeit zur Früherkennung. Doch es gibt auch andere Beschwerden, die einen Besuch beim Urologen erforderlich machen.

Urologische Krankheitsbilder

Dazu zählen etwa Varikozelen, Krampfadern an den Hoden, die Schmerzen auslösen oder die Spermienqualität negativ beeinflussen können. Eine Diagnose erfolgt durch Abtasten und eine den Blutfluss messende Ultraschalluntersuchung. Die Krampfadern werden entweder operiert oder verödet.

Auch ein vorzeitiger Samenerguss ist heilbar, etwa mit Medikamenten, die die Botenstoffe im Gehirn verändern. Dabei handelt es sich um die häufigste sexuelle Funktionsstörung bei Männern unter 60 Jahren. Viele Männer und auch Frauen wissen nicht, dass der Arzt der richtige Ansprechpartner ist.

Gefährliche Infektionen

Gefährlich ist eine Infektion mit Chlamydien oder Humanen Papillomaviren. Beim Mann äußert sich eine Ansteckung mit Chlamydien vor allem durch den Befall der Harnröhre. Die Entzündung führt zu weißlichem Ausfluss aus der Harnröhre und Brennen beim Wasserlassen. Oft werden die Symptome aber nicht bemerkt.

Dann kann sich die Krankheit unbemerkt ausbreiten und die Nebenhoden sowie auch die Prostata befallen. In solchen Fällen hilft ein Antibiotikum. Eine Ansteckung mit Humanen Papillomaviren (HPV) ist eine der Ursachen für Penis- und Prostatakrebs besteht. Vorbeugen lässt sich bei Frauen und Männern mit einer Impfung gegen bestimmte HPV-Typen.

Hilfe bei Hodenhochstand

Bei einem Hodenhochstand hilft eine Operation oder eine Hormontherapie. Schäden an der Samenzellproduktion sind möglich, zudem steigt die Gefahr, das sich Hodenkrebs bildet, der der häufigste Krebs bei Männern in der Altersgruppe zwischen 20 und 25 Jahren ist.

Wird er frühzeitig erkannt, ist er gut heilbar. Schmerzen in der Frühphase kommen jedoch eher selten vor. Hinweise sind eine Vergrößerung im Hodensack, ein Schweregefühl oder Ziehen in Hoden oder Leiste.