Sport als Hobby: Besonders bei Kindern besser vorab eine Sporttauglichkeitsuntersuchung durchführen

Von Cornelia Scherpe
6. Oktober 2014

Da immer mehr Kinder ihre Freizeit vor dem PC verbringen, sind Eltern natürlich froh, wenn sich die eigene Tochter und der eigene Sohn für eine Sportart interessieren. Bevor man das Kind jedoch regelmäßig zum Training schickt und an Wettkämpfen teilnehmen lässt, sollte der Gang zum Arzt erfolgen.

Im Zuge einer Sporttauglichkeitsuntersuchung kann der Arzt genau abklären, welche Betätigung für das Kind sinnvoll ist und welche eventuell gefährlich werden könnte. Besonders in Risiko-Familien, in denen...

  • ...bereits Mitglieder einen Herzinfarkt hatten...
  • ...die koronare Herzkrankheit bekannt ist...
  • ...oder es plötzliche Todesfälle in jungen Jahren (unter 35 Jahren) gab...

könnten auch bei den Kindern erblich bedingte Risikofaktoren zu finden sein. Viele dieser Herzleiden werden bei den Kindern auch beim regelmäßigen Checkup durch den Kinderarzt nicht erkannt und können bei intensivem Sport dann zum lebensgefährlichen Risiko werden.

Riskante erbliche Krankheiten bei Kindern

  1. Am häufigsten ist dabei die "hypertrophe Kardiomyopathie". Dies ist eine erbliche Herzrhythmusstörung, die man dem Kind im normalen Alltag überhaupt nicht anmerkt. Erst bei der sportlichen Betätigung kommt es zu der Störung, die dann auch tödlich enden kann.

  2. Ebenfalls möglich ist eine vererbte Störung im Fettstoffwechsel, wodurch die Gefäße bereits in jungen Jahren und ohne auffällige Fehlernährung stark geschädigt werden. Auch hier kann bei Sport das Herz überlastet werden, wobei Todesfälle deutlich seltener als bei der hypertrophen Kardiomyopathie sind.

Durch eine Sporttauglichkeitsuntersuchung werden diese Krankheiten vorab aufgedeckt und die Eltern sind auf der sicheren Seite. Allerdings sind die Kosten einer solchen Untersuchung oft privat zu tragen, wobei manche Krankenkassen sich auf Nachfrage beteiligen.

Laut der offiziellen Statistik starben 2010 vier Jugendliche zwischen 15 Jahren und 20 Jahren an einem plötzlichen Herzversagen. 2011 gab es keinen dokumentierten Fall, 2010 dagegen drei Todesfälle dieser Art.