Vorsorgeuntersuchungen beim Hautarzt

Gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren haben die Möglichkeit, sich alle zwei Jahre einem Hautkrebs-Screening zur Früherkennung von Hautkrebs zu unterziehen. Dabei überprüft der Hautarzt sämtliche Hautpartien auf verdächtige Stellen.

Von Jens Hirseland

Nutzen

Das Hautkrebs-Screening für gesetzlich Versicherte gibt es seit dem 1. Juli 2008 und kann im Abstand von zwei Jahren von Menschen ab 35 Jahren wahrgenommen werden. Eine Untersuchung auf Hautkrebs macht durchaus Sinn, denn wenn die Erkrankung frühzeitig erkannt wird, betragen die Heilungschancen beinahe 100 Prozent.

Weltweit ist Hautkrebs die am häufigsten vorkommende Krebsart. Nach Angaben der deutschen Krebshilfe kommt es allein in Deutschland jedes Jahr zu etwa 195.000 neuen Krankheitsfällen. Als besonders gefährlich gilt der Schwarze Hautkrebs (Malignes Malinom). Weitere Hautkrebsformen sind:

  • der Stachelzellkrebs
  • der Basalzellkrebs

Ablauf

Durchgeführt wird ein Hautkrebs-Screening von Hautärzten oder qualifizierten Hausärzten. In Deutschland gibt es bislang 38.000 Mediziner, die über eine entsprechende Ausbildung verfügen.

Bevor man zur Hautuntersuchung geht, sollte man sämtlichen Körperschmuck wie Piercings oder Ohrringe entfernen, damit der Arzt kleinere Veränderungen besser erkennen kann. Außerdem ist es besser, auf Make-up zu verzichten, da sonst heller Hautkrebs schwerer zu entdecken ist.

Da Hautkrebs am ganzen Körper entstehen kann, muss bei einem Hautkrebs-Screening die gesamte Haut untersucht werden. Das heißt, dass der Patient sich bis auf die Unterhose auszieht. Brillenträger sollten ihre Brille abnehmen, um dem Arzt einen guten Blick auf die Augen zu ermöglichen. Insgesamt nimmt die Untersuchung lediglich 15 Minuten in Anspruch.

Als erstes kontrolliert der Hautarzt die Kopfhaut. Dazu scheitelt er die Haare mit einem Spatel. Außerdem überprüft er die Ohren. Als nächstes folgt die Inspektion von Lippen, Zahnfleisch und Mundschleimhaut.

Schließlich werden auch Hals, Rumpf, Arme, Achseln und Hände untersucht. Ebenfalls erforderlich ist eine Überprüfung des Afters, der Dammregion und der äußeren Genitalien, da es auch an diesen Stellen zu Hautkrebs kommen kann.

Zum Abschluss der Untersuchung werden Beine, Füße und Fußsohlen kontrolliert.

Nachteile und Kritik

Ein Nachteil des Hautkrebs-Screenings besteht darin, dass die Methode nicht vollkommen zuverlässig ist. So kann es vorkommen, dass auffällige Veränderungen der Haut vom Arzt nicht erkannt werden. In manchen Fällen stufen Ärzte wiederum harmlose Pigmente als auffällige Befunde ein. In solchen Fällen entnimmt man dem Patienten eine Gewebeprobe, die anschließend im Labor untersucht wird, wodurch der Betroffene unnötigerweise eine angstvolle Zeit durchlebt.

Während Befürworter des Hautkrebs-Screenings die Kosteneinsparungen hervorheben, bemängeln Kritiker der Methode unnötige Überdiagnosen.