Warum bei einem Vaterschaftstest kein Ergebnis von 100 Prozent, sondern 99,99 Prozent heraus kommt

Vaterschaft zu 99,99 Prozent ausgeschlossen: Wahrscheinlichkeit ist "an Sicherheit grenzend"

Von Cornelia Scherpe
27. Januar 2011

In vielen Shows im Fernsehen hört man es jeden Tag und viele haben auch im realen Leben schon einmal einen ausgewerteten Vaterschaftstest in den Händen gehalten. Dort steht das positive Ergebnis immer unter der Prozentangabe 99,99 Prozent. Aber warum sind die Labore eigentlich nicht in der Lage, eine Vaterschaft zu 100 Prozent zu beweisen?

Mathematikformel nach Thomas Bayes

Das Ganze ist eine Frage der Mathematik. Beim Auswerten der eingeschickten DNA rechnen die Labore mit einer mathematischen Formel nach Thomas Bayes. Der entwickelte diese, mit der man Wahrscheinlichkeiten nahezu perfekt berechnen kann. Da es aber nur nahezu perfekt ist, entschwinden Zahlen nach dem Komma. Dennoch spricht man bei einer Wahrscheinlichkeit von 99,99 Prozent von einer "an Sicherheit grenzenden"-Wahrscheinlichkeit.

Wenn keine Verwandtschaft zwischen der DNA von Kind und Mann vorliegt, kann man dies aber mit 100 Prozent sagen. Die Labore können in der DNA sogenannte DNA-Marker erkennen. Wenn zwischen beiden DNA-Proben mindestens drei Marker nicht zusammen passen, kann man eine Verwandtschaft ausschließen.