Oft kann nach einem Kaiserschnitt später nicht mehr auf natürlichem Weg entbunden werden

Von Cornelia Scherpe
26. April 2013

Es gibt diverse Gründe, weshalb eine Frau sich gemeinsam mit ihrem Arzt für eine Entbindung via Kaiserschnitt entscheidet. Neben medizinischen Gründen kann auch die Angst vor dem Schmerz oder der Wunsch nach einem bestimmten Geburtstermin der Anlass sein. Doch gerade wenn ein solcher Kaiserschnitt nicht zwingend notwendig ist, sollten sich werdende Mütter gut überlegen, ob sie nicht doch lieber auf natürlichem Wege entbinden möchten.

Die bei der OP entstehende Narbe ist nicht nur ein Andenken, sondern kann zur echten Gefahr werden. Durch den Eingriff wurde die Gebärmutter verletzt und das Narbengewebe ist nicht so funktional wie das natürliche Gewebe. Dies kann dazu führen, dass bei einer erneuten Schwangerschaft gar nicht mehr die Wahl zwischen vaginaler Geburt und Kaiserschnitt vorhanden ist und der Arzt den Eingriff durchführen muss. Durch die Narbe kann es sonst passieren, dass beim normalen Gebären die Plazenta reißt und so Mutter und Kind in Lebensgefahr geraten.

Ohne Vorbelastung kommt es zu einer reißenden Gebärmutter nur selten. 0,5 bis zwei Geburten von 10.000 Entbindungen enden so. Ein Kaiserschnitt steigert die Gefahr beim nächsten Kind dagegen auf 75 von 10.000 Geburten.

Nicht in jedem Fall muss es aber wieder ein Kaiserschnitt sein. Der Arzt kann vorab einen Ultraschall machen, bei dem er sich die Narbe genau ansieht. Davon ausgehend kann er dann abschätzen, ob die Frau beim zweiten Kind doch vaginal entbinden kann. Ein gewisses Restrisiko bleibt natürlich bestehen. Zudem hat die Erfahrung gezeigt, dass die Möglichkeit der natürlichen Entbindung immer geringer wird, je öfter bereits ein Kaiserschnitt durchgeführt wurde.