Bedrohung durch Intervallkarzinome: Eine zusätzliche Ultraschall-Untersuchung kann Leben retten

Von Nicole Freialdenhoven
12. April 2013

Auch wenn Frauen regelmäßig zur Mammografie gehen, können im Zeitraum zwischen den Screenings an einem Tumor erkranken. Davon sind besonders Frauen mit einer dichten Brust betroffen.

Die Brustdichte wird durch das Verhältnis von Milchgängen und Milchdrüsen zum Fettgewebe bestimmt. Bei einer Brustdichte von 75 bis 100 Prozent besitzen Frauen ein höheres Risiko an einem sogenannten Intervallkarzinom zu erkranken, das der regulären Mammografie entgeht.

Forscher raten Frauen mit einer hohen Brustdichte zu einem zusätzlichen Screening per Ultraschall zwischen den Vorsorgeterminen, die in Deutschland in der Regel alle zwei Jahre stattfinden. Sogenannte Intervallkarzinome wachsen in der Regel so schnell, dass sie in den Intervallen zwischen zwei Mammographien zu einer lebensbedrohenden Gefahr für die betroffenen Frauen werden können. Mit einer zusätzlichen Ultraschalluntersuchung könnten sie jedoch rechtzeitig entdeckt und behandelt werden.

In Österreich wurde bereits für Frauen mit einer Brustdichte über 50% eine zusätzliche Ultraschalluntersuchung eingeführt, die jedoch am gleichen Tag stattfindet wie die Mammographie. Sinnvoller sei jedoch eine zusätzliche Untersuchung mittig zwischen zwei Screening-Terminen. Zahlen aus Nordrhein-Westfalen zeigten, dass Intervallkarzinome bei etwa 0,23% der Screening-Teilnehmerinnen aufgetreten waren.