Sind Sie gestresst? Anhand einer Speichelprobe können Mediziner das jetzt genau bestimmen

"Neuropattern" - Cortisolwert im Speichel gibt Auskunft über persönliches Stresslevel

Von Cornelia Scherpe
21. September 2010

Stress haben wir alle schon durchlebt, doch oft wird seine schädliche Auswirkung auf die geistige und körperliche Gesundheit unterschätzt. Wird Stress zum Dauerzustand, können psychische Leiden wie Burn out oder Depressionen entstehen. Auch der Körper kann krank werden und Betroffene haben mit unangenehmen Dingen wie Bluthochdruck oder Reizdarm zu kämpfen.

Bestimmung drs Cortisolkonzentration im Speichel

Wie gestresst ein Mensch ist und ab wann der Stress die Ursache für Erkrankungen ist, kann der Betroffene selbst selten beurteilen. Dagegen können Mediziner jetzt anhand von Speichelproben den Stresslevel ganz genau bestimmen. Ein Team entwickelte einen Stressermittler, den sie "Neuropattern" nannten.

Er kann mittels eines Fragebogens, einer körperlichen Untersuchung auf Gewicht, Blutdruck, Blutfett und Anamnese, sowie eines Speicheltests ein genaues Bild über den Stresswert eines Menschen geben. Die Speichelproben werden über drei zusammenhängende Tage hinweg entnommen, bis die Ärzte 16 Röhrchen haben. Im Speichel können sie dann die Konzentration des Hormons Cortisol messen, das beim Menschen Stress auslöst.

Da das Verfahren noch sehr jung ist, wird seine Wirksamkeit derzeit in Studien getestet. Etwa 50 Allgemeinmediziner führen die Methode derzeit an Patienten durch. Die Ergebnisse müssen noch abgewartet werden.