Mehr Aufklärung gefordert: Prostatabiopsien können zu Erektionsproblemen führen

Erektionsstörungen gehören zu den möglichen Nebenwirkungen einer Prostatabiopsie

Von Nicole Freialdenhoven
18. Dezember 2014

Besteht Verdacht auf eine Prostatakrebserkrankung, müssen sich die betroffenen Männer meist einer Biopsie unterziehen. Anhand der Gewebeprobe können die Mediziner den Verdacht dann überprüfen.

Zwar sind sie verpflichtet, die Patienten über mögliche Nebenwirkungen der Biopsie aufzuklären, doch bislang galten lediglich Hämaturien und Hämatospermien (Das Auftreten von Blut im Urin oder im Sperma) als relativ häufig auftretende Nebenwirkungen, mit denen die Betroffenen rechnen mussten.

Befragung in einer Studie

Weniger bekannt ist hingegen, dass die Prostatabiopsie auch zu Erektionsproblemen führen kann.

Forscher der University of Kansas wollten nun konkret wissen, wie viele Patienten möglicherweise von erektiler Dysfunktion betroffen sind und führten dazu eine Studie mit 220 Patienten durch. Die Teilnehmer wurden kurz vor der Biopsie, sowie eine Woche, einen Monat und drei Monate nachher zu ihrer Erektionsfunktion befragt.

Fazit der Studie

Bereits vor der Biopsie gaben nur 39 Prozent an über eine normale Erektion zu verfügen, während bei allen anderen Störungen in unterschiedlichen Schweregraden vorlagen. Von den 39 Prozent ohne Erektionsprobleme berichtete gut ein Drittel nach der Biopsie ebenfalls von Problemen, bei 17 Prozent handelte es sich sogar um eine mäßige bis schwere erektile Dysfunktion.

Besonders gefährdet waren demnach Männer über 60 Jahre, Männer nach einer Erstbiopsie und diejenigen, bei denen sich der Krebsverdacht erhärtete.