Antibiotika vor der Prostata-Biopsie? Ein Rektalabstrich bringt Sicherheit

Von Cornelia Scherpe
7. Februar 2014

Um Erkrankungen der Prostata sicher zu erkennen, kann es im Einzelfall notwendig werden, dass beim betroffenen Patienten eine Biopsie durchgeführt wird. Bei diesem Eingriff wird unmittelbar aus der Prostata etwas lebendes Gewebe entnommen und im Labor untersucht. Dieser Eingriff birgt allerdings auch Risiken.

Bei vorsorglich verabreichten Antibiotika kann es Probleme geben

Es kann zu Komplikationen wie einer Harnwegsinfektion oder einer direkten Entzündung der Prostata kommen. Damit die Gefahr dafür so gering wie möglich ist, kann es sehr sinnvoll sein, wenn vor der Biopsie vorbeugend ein Antibiotikum vergeben wird. Der Arzt hat dabei jedoch das Problem, dass es Patienten mit mehr oder weniger ausgeprägten Resistenzen gibt. Außerdem ist die Prophylaxe dann schwierig, wenn von der entnommenen Probe eigentlich eine Bakterienkultur angelegt werden soll.

Das Antibiotikum tötet viele Bakterien und kann daher das Ergebnis verfälschen. Forscher aus den USA haben durch eine Studie ermittelt, wann die Vergabe von Antibiotika sinnvoll und sicher ist. Demnach sollte 14 Tage vor der geplanten Biopsie ein Rektalabstrich durchgeführt werden. Dieser zeigt genau an, welche Bakterienarten in welcher Konzentration nahe beim Ort der künftigen Biopsie angesiedelt sind.

So kann zum einen sofort eine Bakterienkultur analysiert werden und zum anderen kann ermittelt werden, ob Resistenzen gegen Antibiotika vorhanden sind. So kann in Ruhe das passende Medikament zur Vorbeugung von Infektionen vergeben werden und der Patient ist auf der sicheren Seite.

Hohe Genauigkeit des Rektalabstrichs

In der US-Studie arbeitete man auch mit einer Kontrollgruppe, sodass man die Genauigkeit des Abstriches ermitteln konnte. Diese lag mit 95,5 Prozent sehr hoch und kann daher als guter Maßstab herangezogen werden. Auffällig war, dass die Qualität der Abstriche immer besser wurde, je mehr Erfahrung die Ärzte damit hatten. Darauf sollte man bei der Wahl des Mediziners also achten.