Durchbruch in der Neurowissenschaft: Mit Sted-Mikroskop in lebende Zellen gucken

Die neuartigen Sted-Mikroskope werden von Leica vertrieben

Von Laura Busch
17. Februar 2010

Das Sted-Mikroskop ist eine echte wissenschaftliche Sensation. "Ich wollte etwas Cooles machen, womit die Welt nicht rechnet", erklärt dann auch der Erfinder Stefan Hell. Er ist Direktor am Göttinger Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie. Sein Plan ist zweifellos aufgegangen. Denn eigentlich gilt für optische Mikroskope die Grenze von 200 Nanometer Auflösung, also einem fünftausendstel Millimeter.

Durch ein raffiniertes Verfahren, mit dem der Wissenschaftler gleich mehrere physikalische Hindernisse aushebelte, können jetzt sogar weniger als zehn Nanometer große Details betrachtet werden.

Zahlreiche Preise und Angebote für den Erfinder

Die Sted-Mikroskope der neuen Generation werden von Leica vertrieben und kosten etwa 500.000 Euro pro Stück. Zahlreiche andere Hersteller sprangen auf den Zug auf. Stefan Hell wurde für seine Erfindung der Leibniz-Preis, der Deutsche Zukunftspreis und der Niedersächsische Staatspreis verliehen. Neun Universitäten wollten ihn als Professor anwerben, darunter Harvard. Die Forschungswelt steht Kopf, denn das Nanoskop ermöglicht es, lebende Zellen bei ihrer Arbeit zu beobachten. In Zukunft soll man damit sogar in lebende Gehirne gucken können.