Anwendung und Ablauf der Mikroskopie

Mit Hilfe der Mikroskopie werden Bilder von Strukturen und Details erzeugt, die sonst nicht vom menschlichen Auge wahrnehmbar sind. Durch eine mikroskopische Untersuchung können Bakterien oder Pilze nachgewiesen werden.

Von Jens Hirseland

Ziel und Zweck

Ziel und Zweck einer medizinischen mikroskopischen Untersuchung ist der Nachweis von bestimmten Krankheitserregern wie Bakterien oder Pilze. Durch die Mikroskopie können kleinste Lebewesen oder Organteile erkannt werden, die das menschliche Auge sonst nicht wahrnehmen könnte.

Für das Erstellen von Diagnosen oder als Begleitung für bestimmte Therapien ist die Mikroskopie, die im Rahmen einer labortechnischen Untersuchung erfolgt, von unschätzbarem Wert.

Zahlreiche Bestandteile des menschlichen Organismus sind für die Untersuchung mit einem Lichtmikroskop geeignet. So können bakteriologische Betrachtungen von Mikroorganismen im menschlichen Blut oder in menschlichen Ausscheidungen wie Urin oder Kot erfolgen. Bestandteile des Blutes können so für ein großes Blutbild analysiert werden.

Ebenso sind histologische Untersuchungen, bei denen Gewebsabschnitte auf mögliches krankhaftes Wachstum oder auf Veränderungen der Zellen oder des Gewebes untersucht werden, möglich.

Ursprung und Funktionsprinzip der Mikroskopie

Hervorgegangen ist das Mikroskop einst aus der Lupe. Durch technische Weiterentwicklungen entstanden Teleskope und schließlich auch Mikroskope. Durch den Einsatz von künstlicher Beleuchtung, Feinmechanik, Motorik und schließlich auch von Computern wurde die Mikroskopie immer weiter verbessert und für die wissenschaftliche und medizinische Forschung unersetzlich.

Das Prinzip der klassischen Lichtmikroskopie ist die vielfache Vergrößerung und Auflösung von Details, die mit dem menschlichen Auge nicht wahrnehmbar sind. Dabei wird Licht von dem Objekt, das vergrößert werden soll, reflektiert oder durch das Objekt hindurchgeleitet.

Nachdem das Licht durch mehrere Linsen gelenkt wurde, kann es vom menschlichen Auge aufgenommen werden.

Ablauf einer Mikroskopie

Um bestimmte Krankheitserreger wie Bakterien oder Pilze erkennen zu können, ist eine mikroskopische Untersuchung erforderlich. Dafür müssen vom Patienten Proben entnommen werden.

Anwendungsgebiet

Zahlreiche Krankheiten können mit Hilfe der Mikroskopie nachgewiesen werden. So sind mikroskopische Untersuchungen für eine Krebsfrüherkennung oder eine Tumortherapie von größter Bedeutung. Ebenso können organische Krankheiten wie Nieren- oder Blasenentzündungen sowie Hautkrankheiten auf diese Weise festgestellt werden.

Des Weiteren werden mikroskopische Untersuchungen von Wundabstrichen oder von Hirnwasser vorgenommen. Auch in der Pathologie dient die Mikroskopie zur Untersuchung von Gewebe und Fremdkörpern.

Notwendige Proben

Um bestimmte Erreger von Krankheiten, wie Bakterien oder Pilze nachzuweisen sind Proben des Patienten notwendig. So werden bei Verdacht auf Krankheiten, die zum Beispiel von Bakterien ausgelöst werden, entsprechende Proben entnommen, wie beispielsweise:

  • eine Stuhlprobe bei Darminfektionen
  • eine Harnprobe bei Blasen- oder Nierenbeckenentzündungen
  • ein Wundabstrich bei einer Wundinfektion
  • eine Blutprobe bei einer Sepsis (Blutvergiftung)

Was mit der Probe passiert

Diese Probe des Patienten wird anschließend in ein Laboratorium überstellt, wo sie unter einem Mikroskop gründlich untersucht wird. Dabei legt man mit dem Untersuchungsmaterial eine Bakterienkultur an, die dann für eine Bakterien-Mikroskopie auf einem Glasplättchen ausgestrichen wird.

Um die Bakterien besser differenzieren zu können, kommt es zu einer Anfärbung der Probe, die dann ausführlich unter dem Mikroskop begutachtet und analysiert wird.

Ebenso können Pilzkulturen oder bei Biopsien entnommene Gewebeproben unter dem Mikroskop untersucht werden, was für die Diagnose einer Erkrankung von größter Bedeutung ist.