Brustkrebsvorsorge: Manchmal schon früher empfehlenswert

Von Katharina Cichosch
25. Mai 2012

Die Mammografie gehört zu den wichtigsten Vorsorgemaßnahmen im Kampf gegen den Brustkrebs. Dabei wird das Gewebe der weiblichen Brust regelrecht "gescreent", wodurch auch kleinste Veränderungen gut zu sehen sind. Bisher wird die Mammografie für Frauen ab dem 50. Lebensjahr empfohlen.

Eine US-amerikanische Studie legt jetzt nahe, dass diese Altersgrenze womöglich zu hoch angesetzt ist. Dabei werteten Wissenschaftler des National Cancer Institute Daten bestehender Studien aus und führten diese zusammen. An Hand dieser Basis erstellten die Wissenschaftler dann ein Rechenmodell, das aufzeigen soll, ab welchem Alter eine Mammografie sinnvoll sein könnte.

Das Ergebnis: Bei Frauen, die ein doppelt erhöhtes Brustkrebsrisiko aufweisen, wäre das Screening schon ab dem 40. Lebensjahr sinnvoll. Von 1000 Frauen würden dann im statistischen Durchschnitt 3,3 weniger sterben, weil die Erkrankung rechtzeitig erkannt und entsprechend therapiert werden könnte. Ein doppelt erhöhtes Risiko ist demnach zum Beispiel bei familiärer Vorbelastung und einem besonders dichten Brustgewebe gegeben. In der Praxis sind die theoretischen Kenntnisse nicht ganz einfach umsetzbar, da auch falsch-positive Befunde möglich sind und Ärzte im Einzelnen klären müssten, ob eine Mammografie angebracht ist oder nicht.