US-Behörde spricht neue Empfehlung für Mammographie-Screening aus

Fehlalarme vermeiden: Frauenärzte sollten Notwendigkeit der Mammographie indiviudell entscheiden

Von Viola Reinhardt
21. November 2009

In den USA wurde bislang Frauen im Alter zwischen 40 und 49 Jahren empfohlen, regelmäßig an den routinemäßigen Mammographie-Screenings teilzunehmen, um einen etwaigen Brustkrebs in einem frühen Stadium entdecken zu können.

Nun jedoch haben die US-Gesundheitsbehörden diese Empfehlung geändert, da ein möglicher Schaden für die Frauen größer sein kann als der daraus resultierende Nutzen. Nach Ansicht der Experten entstehen weitaus mehr Fehlalarme denen die Tatsache gegenüber steht, dass zu wenige Frauen gerettet werden.

Experten sollten individuell entscheiden

Ob in dem Alter eine Krebsfrüherkennungsuntersuchung angebracht ist, sollte den Experten zufolge individuell von Frau zu Frau entschieden werden. Für die Altersgruppe 50 bis 74 Jahren bleibt allerdings nach wie vor die Empfehlung bestehen, dass diese Frauen an dem Screening teilnehmen sollten. Bei Frauen über 75 Jahren hingegen könne in der Regel wiederum auf diese Vorsorgemaßnahme verzichtet werden, da es in dieser Altersgruppe keine Beweise gibt, dass solch eine Früherkennung tatsächlich etwas nütze.

In Deutschland wird seit 2004 das Brust-Screening für Frauen zwischen dem 50. und 69. Lebensjahr angeboten. Nach den ersten Auswertungen der Daten im Jahr 2009, konnte ermittelt werden, dass bei rund 20% der Tumore eine Frühform oder Krebsvorstufe bestand. Knapp 30% der invasiven Tumore in der Brust waren kleiner als zehn Millimeter und in etwa einem Drittel der Fälle konnte kein Befall der Lymphknoten festgestellt werden. Besteht ein Brustkrebs, kann eine von vier betroffenen Frauen gerettet werden.