Tomosynthese statt normaler Röntgenbilder: 3D-Mammografie ist aussagekräftiger

Mit dem 3D-Verfahren werden Tumore deutlich zuverlässiger diagnostiziert

Von Cornelia Scherpe
8. April 2019

Frauen können hierzulande beim Brustkrebsscreening die 2D-Mammografie nutzen. Dabei wird mit klassischen Röntgenbildern die weibliche Brust betrachtet. Lässt das 2D-Bild den Verdacht auf Krebs entstehen, müssen weitere Untersuchungen erfolgen.

Da es leider immer wieder zu falsch-positiven Diagnosen kommt, steht die klassische Mammografie durchaus in der Kritik. Um Patientinnen schmerzhafte Eingriffe wie eine Biopsie sowie den psychischen Leidensdruck der Ungewissheit zu ersparen, testen Ärzte seit einiger Zeit die 3D-Mammografie. Statt dem Stand-Röntgengerät kommt die sogenannte Tomosynthese mit beweglicher Röntgenröhre zum Einsatz. Die aktuellen Ergebnisse einer Studie sind vielversprechend.

Die digitale Tomosynthese gibt es in den USA bereits seit 2011. Sie fertigt nicht nur wenige Bilder aus fixen Positionen, sondern fährt um die Patientin herum. So wird das Gewebe aus vielen Richtungen in Serienaufnahme betrachtet. Eine Software kann anschließend aus den Einzelbildern ein 3D-Modell erstellen.

Weniger falsch-positive Diagnosen

Die aktuelle Studie wertete die Ergebnisse von 50.971 Frauen aus, die diese 3D-Mammografie erhielten und stellte sie 129.369 Standard-Untersuchungen gegenüber. Das Ergebnis war deutlich: Es wurden 41 Prozent mehr Krebsgeschwüre entdeckt, wenn die Tomosynthese im Einsatz war. Gleichzeitig sank aber die Zahl der falsch-positiven Diagnosen beträchtlich. Die Frauen mussten zu 36 Prozent seltener alarmiert werden, obwohl kein Krebs vorhanden war. Der große Vorteil der 3D-Mammografie entsteht immer dann, wenn Tumorgebilde noch vergleichsweise klein sind. Ein Karzinom unter einem Zentimeter wurde in 73,7 Prozent der Fälle mit Tomosynthese entdeckt. Bei den klassischen Röntgenbildern lag die Entdeckungsquote nur bei 65,4 Prozent.

Seit 2017 läuft zudem eine weitere Studie mit 165.000 Frauen. Ihre Ergebnisse, vermutlich im Jahr 2025, sollen weitere Erkenntnisse liefern. Bereits jetzt zeichnet sich jedoch ab, dass die 3D- der 2D-Mammografie deutlich überlegen ist.