Anwendung und Ablauf eines Laktose-Toleranz-Tests

Als Laktose-Toleranz-Test bezeichnet man eine Untersuchungsmethode, bei der abgeklärt wird, ob der Darm Milchzucker (Laktose) verwerten kann. Durchgeführt wird ein solcher Test, wenn Verdacht auf eine Laktoseintoleranz besteht.

Von Jens Hirseland

Ziel und Zweck eines Laktose-Toleranz-Tests ist die Abklärung einer möglichen Laktoseintoleranz des Darms.

Laktoseintoleranz

Als Laktoseinteroleranz bezeichnet man die Unverträglichkeit des Körpers gegenüber Milchzucker. Der Milchzucker kann dabei nicht verdaut werden. Damit die Laktose verdaut werden kann, ist es nötig den Zweifachzucker im Dünndarm in seine beiden Bestandteile Traubenzucker (Glukose) und Schleimzucker (Galaktose) aufzuspalten. Diese werden dann ins Blut aufgenommen und verwertet. Es kommt zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels.

Verantwortlich für die Aufspaltung ist das Enzym Laktase. Kommt es jedoch zu einem Mangel an Laktase, kann der Milchzucker vom Magen- und Darmtrakt nicht verdaut werden. Die Laktose gelangt nicht ins Blut und der Blutzuckeranstieg bleibt aus. Stattdessen gelangt die Laktose unverdaut in den Dickdarm.

Hier kommt es durch den Stoffwechsel zu einer Verarbeitung zu Gasen und Milchsäure, was für den Betroffenen Beschwerdenzur Folge hat, wie:

Ursachen

Nach Schätzungen leiden in Deutschland ca. 15-20 Prozent der Bevölkerung unter Laktoseintoleranz. Grund dafür ist der Mangel an dem Laktase-Enzym, der entweder angeboren ist oder durch bestimmte Krankheiten des Dünndarms wie Morbus Crohn oder Pilzinfektionen entsteht.

Vorkommen

Laktose ist in fast allen Lebensmitteln zu finden, auch in Schokolade und Wurst. Der Grund für zahlreiche Magen-Darm-Beschwerden kann also eine Laktoseintoleranz sein.

Laktose-Toleranz-Test

Um dies festzustellen, wird vom untersuchenden Arzt ein Laktose-Toleranz-Test durchgeführt. Dabei kann die Menge der aufgenommen Glukose durch den Blutzuckerspiegel bestimmt werden. Mit Hilfe eines Laktose-Toleranz-Tests kann auch ausgeschlossen werden, dass die Beschwerden von anderen Erkrankungen, wie zum Beispiel eine Allergie auf Kuhmilch, ausgelöst werden.

Ablauf eines Laktose-Toleranz-Tests

Besteht bei Magen- und Darmbeschwerden der Verdacht auf eine Laktoseintoleranz, wird ein Laktose-Toleranz-Test vorgenommen. Im Vorfeld eines Laktose-Toleranz-Tests gilt es zu beachten, dass der Patient nüchtern sein muss, wenn der Test durchgeführt wird. Etwa zwölf Stunden vor Beginn des Tests darf nichts mehr gegessen oder getrunken werden. Auch Medikamente sollten nicht eingenommen werden.

Durchführung des Laktose-Intoleranz-Tests

Zu Beginn des Laktose-Toleranz-Tests bestimmt der untersuchende Mediziner den Blutzuckerspiegel des Patienten. Anschließend erhält der Patient 50 Milligramm Laktose verabreicht. Diese werden in 400 Milliliter Wasser aufgelöst und dann vom Patienten getrunken.

Im Abstand von jeweils 30 Minuten wird über einen Zeitraum von zwei Stunden der Blutzuckerspiegel der zu untersuchenden Person bestimmt. Wenn der Körper imstande ist, den Milchzucker zu spalten, führt dies nach einer Stunde zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels. Besteht jedoch ein Mangel an Laktase, bleibt der Anstieg des Blutzuckerspiegels aus oder er steigt nur sehr geringfügig.

Zudem wird der Patient auf mögliche Symptome wie Blähungen, Bauchschmerzen oder Durchfall beobachtet.

Mögliche Komplikationen und alternative Untersuchungsmethoden

Ein Laktose-Toleranz-Test ist völlig risikolos. Es besteht jedoch die Gefahr von Nebenwirkungen wie Blähungen oder Durchfall, wenn tatsächlich eine Laktoseintoleranz vorliegt.

Als Alternative zu einem Laktose-Toleranz-Test kommt auch die Durchführung eines H2-Atemtests in Frage.