Die Körperfettmessung nach der BIA-Methode

Unter der BIA-Methode versteht man die Bioelektrische Impedanz-Analyse. Sie dient zur Messung des Körperfetts.

Von Jens Hirseland

Bei der Bioelektrischen Impedanz-Analyse (BIA) handelt es sich um ein Verfahren zur Bestimmung des Körperfettanteils. Darüber hinaus lässt sich mithilfe von Wechselstrom auch der Flüssigkeitshaushalt des Körpers ermitteln.

Durch die BIA-Methode ist es möglich, sowohl das Körpergewicht als auch den Fett- und Wasseranteil des Körpers festzustellen. Dabei hat die Bioelektrische Impedanz-Analyse den Vorteil, dass sie auch im Alltag angewendet werden kann.

Funktionsweise

Bei der BIA-Methode kommt schwacher Wechselstrom zum Einsatz. Dieser baut über zwei Elektroden ein elektromagnetisches Feld im Körper auf.

Mithilfe von zwei weiteren Elektroden im Feldinneren misst man:

  1. die Phasenverschiebung
  2. den Spannungsabfall der Signalspannung

Die Bioelektrische Impedanz-Analyse nutzt den Umstand aus, dass die menschliche Muskulatur leichter von Strom durchflossen wird als das Körperfett.

Durch den gemessenen Fließwiderstand lässt sich der Körperwasseranteil ermitteln. Diesen Anteil rechnet man wiederum nach der Brozek-Formel und bestimmten Referenzwerten in den Fettanteil des Körpers um.

Der Strom, der den Körper durchfließt, wird vom Menschen nicht wahrgenommen.

Anwendung

Zur Messung des Körperfetts wurden spezielle Waagen hergestellt, die den Fließwiderstand im Körper ermitteln. Die Anwendung ist nicht weiter schwer. Man braucht sich nur barfuß auf eine Körperfettwaage zu stellen und den Strom durch den Körper fließen zu lassen.

Während der Wechselstrom durch den Körper geleitet wird, stößt er auf Widerstand. Je nachdem, wie viel Fett im Körper vorhanden ist, fällt der Fließwiderstand höher oder niedriger aus. Das liegt daran, dass der Strom leichter durch Wasser gelangt als durch Fett.

Daher bedeutet ein geringer Widerstand, dass relativ wenig Fett im Körper ist, während hoher Widerstand ein Hinweis auf viel Körperfett ist.

Im Bereich der Medizin hat sich die Bioelektrische Impedanz-Analyse schon seit längerer Zeit durchgesetzt. So gilt die BIA-Methode als wissenschaftlich anerkannt und sogar als präziser als die klassische Messmethode des Body Mass Index (BMI).

Empfohlene Richtwerte

Wer diese Messmethode anwenden möchte, sollte jedoch die empfohlenen Richtwerte für Körperfett- und Körperwasseranteil kennen. Diese richten sich auch nach dem Alter.

So gilt ein Körperfettanteil von 21-32 Prozent im Alter von 20-39 Jahren als gesund, während im Alter von 40-59 Jahren ein Fettanteil von 23-33 Prozent normal ist. Bei 60- bis 70-Jährigen dienen 24-35 Prozent als Richtlinie.

Der Körperwasseranteil sollte bei Männern zwischen 60 und 65 Prozent liegen, bei Frauen sind 50-55 Prozent ideal.

Eine Ausnahme bilden Sportler. Diese benötigen etwa 5 Prozent mehr Körperwasser als normal, damit es durch das Training nicht zu gesundheitsschädlichen Flüssigkeitsverlust kommt.