Die Anwendung des Body Mass Index rückt mehr und mehr in den Hintergrund

Der Body Mass Index ist zu ungenau für die Diagnose eines Übergewichts

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
5. November 2010

Um herauszufinden, ob sein aktuelles Gewicht für seine Größe normal, zu leicht oder zu schwer ist, hat man dies bisher häufig durch den so genannten BMI, den Body Mass Index gemessen. Dazu wird das Körpergewicht in Kilogramm durch das Quadrat der Körpergröße dividiert. Der "normale" BMI hängt vom Alter ab. Es gibt fest definierte BMI-Werte, mit denen man seinen Wert dann einfach vergleichen kann; diese Werte werden eingeteilt in Untergewicht, Normalgewicht, Übergewicht, Adipositas (Fettleibigkeit) sowie massive Adipositas.

Ungenauigkeit bei Bestimmung der Fettmasse

Doch die Berechnung des Body Mass Index geriet mehr und mehr in Kritik, denn wie Studien an vielen deutschen Universitäten ergaben, kann durch den BMI ein Schlaganfall- oder Herzinfarktrisiko nicht gemessen werden; zudem wird das Verhältnis von Magermasse zu Fettmasse nicht deutlich - eine sehr muskulöse Person hätte somit einen hohen BMI, da die Muskelmasse ein Teil der Magermasse ergibt, obwohl der Fettanteil tatsächlich nur sehr gering ist. Weiterhin fehlt eine Auskunft zum vorhandenen Wasseranteil des Körpers.

Diagnose von Übergewicht durch Bioelektrische Impedanzanalyse

Um Übergewicht und eine mögliche Fettleibigkeit zu diagnostizieren, verwendet man daher immer häufiger die so genannte Bioelektrische Impedanzanalyse (BIA) oder die Nahinfrarotspektroskopie (NIR) um auch Angaben über den Fett- und Flüssigkeitshaushalt treffen zu können. Die Waist-to-Height-Ratio (Verhältnis von Taillenumfang zur Körpergrösse) hilft zudem dabei, das Erkrankungs- und Sterberisiko bei Übergewicht oder Adipositas aufzudecken.