Knochendichtemessung mangelhaft

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
4. März 2004

Osteoporose-Expertin: "Ärzte setzen Messung unkritisch ein".

Jährlich bricht allein bei deutschen Frauen 200.000 mal ein Wirbelkörper. Ursache meistens: Osteoporose, die Rückbildung der Knochensubstanz.

Deshalb gab es nicht nur unter Ärzten böses Blut, als die Knochendichtemessung zur Vorsorge aus dem Erstattungskatalog der Krankenkassen gestrichen wurde.

Doch die renommierte deutsche Osteoporose-Expertin Dr. Jutta Semmler aus Berlin weist den Ärzten wegen ihrer "unkritischen" Handhabung dieser Untersuchung eine Mitverantwortung zu. "Als Vorsorgeuntersuchung für alle ist die Knochendichte nicht geeignet", sagt sie im Interview mit dem Apothekenmagazin Gesundheit. Sie solle erst im Rahmen einer gründlichen Untersuchung, die auch andere Faktoren einbezieht, eingesetzt werden.

Ebenso betont sie, die deutschen Ärzte müssten sich sorgfältiger schulen. Als Prüferin zur Knochendichtemessung, so berichtet Dr. Semmler, lasse sie "auch mal Hochschullehrer durchfallen".