Anwendung und Ablauf einer Knochendichte-Messung

Als Knochendichte-Messung (Osteodensitometrie) bezeichnet man eine Messung des Mineralsalzgehaltes der Knochen. Dadurch können Erkenntnisse über die Dichte eines Knochens gewonnen werden. Besteht der Verdacht auf Osteoporose oder Osteomalazie kann eine Knochendichte-Messung durchgeführt werden. Dafür gibt es verschiedene Messmethoden.

Von Jens Hirseland

Ziel und Zweck einer Knochendichte-Messung, die auch als Osteodensitometrie bezeichnet wird, ist die Messung des Mineralsalzgehalts eines Knochens. Das Wort Osteodensitometrie stammt teils aus dem Griechischen und teils aus dem Lateinischen. Die Begriffe bedeuten Knochen (osteo) und Messung (metrie) aus dem Griechischen sowie Dichte (Densus) aus dem Lateinischen.

Früherkennung verschiedener Defizite

Sinn einer Osteodensitometrie ist in erster Linie die frühzeitige Erkennung von Osteoporose. Zudem kann das persönliche Risiko des Patienten für Knochenfrakturen ermittelt werden. Außerdem kann auch die Geschwindigkeit des Abbaus der Knochensubstanz festgestellt werden.

Vorgenommen wird eine Knochendichte-Messung in der Regel am Oberschenkelhals oder an der Lendenwirbelsäule.

Anwendungsgebiete

Zur Anwendung kommt eine Knochendichte-Messung vor allem:

Auch wenn Verdacht auf Osteomalazie, bei der es zu einer Verminderung der Knochendichte kommt, besteht, wird eine Knochendichte-Messung durchgeführt.

Kostenübernahme

Allerdings tragen die Gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland die Kosten für eine Knochendichte-Messung nur noch, wenn hochgradiger Osteoporose-Verdacht besteht und mindestens eine Knochenfraktur ohne erkennbaren Grund erfolgt ist.

Ablauf der Knochendichte-Messung

Für die Durchführung einer Knochendichte-Messung gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Röntgen-Absorptiometrie

Bei diesem Verfahren wird die Stärke der Röntgenstrahlen, die den Knochen durchdringen, gemessen. Durch die Knochendichte werden die Strahlen abgeschwächt. Diese Abschwächung wird zur Berechnung der Knochendichte herangezogen.

Die Röntgen-Absorptiometrie gehört zu den am häufigsten verwendeten Verfahren zur Messung der Knochendichte.

Quantitative Computertomographie (QCT)

Dieses Verfahren wird nur in bestimmten Fällen angewendet, um die Knochendichte zu messen. Dabei wird eine Röntgenschichtaufnahme im Lendenwirbelsäulenbereich angefertigt. Dadurch können die Knochendichte der Knochenbälkchen und der Knochenaußenschicht getrennt gemessen werden.

Auf diese Weise können Veränderungen des Knochenstoffwechsels besser erkannt werden, da die Stoffwechselaktivität in den Bälkchen höher ist als in der Knochenaußenschicht. Nachteil der Quantitativen Computertomographie (QCT) ist die größere Ungenauigkeit sowie die höhere Strahlenbelastung. Daher kommt sie nur bei bestimmten Fragestellungen zum Einsatz.

Quantitative Ultraschallmessung (QUS)

Diese Methode ist noch relativ neu. Anstatt der Röntgenstrahlen werden Ultraschallwellen für die Knochendichte-Messung benutzt. Dabei wird festgestellt wie sehr die Schallenergie, die den Knochen durchdringt, abgeschwächt wird. Außerdem wird die Geschwindigkeit des Ultraschalls im Knochen ermittelt.

Im Gegensatz zu den anderen Methoden ist die Strahlenbelastung deutlich kleiner. Allerdings ist die Quantitative Ultraschallmessung (QUS) noch nicht vollständig ausgereift.

Wenn der untersuchende Arzt sich für eine Messmethode entschieden hat, wird der Patient unter das entsprechende Untersuchungsgerät gelegt. Um Osteoporose diagnostizieren zu können, erfolgt dann die Messung der Knochendichte entweder an der Lendenwirbelsäule oder am Oberschenkelhals.

Die Messung nimmt zwischen zehn und dreißig Minuten in Anspruch. Anschließend werden die Messergebnisse ausgewertet.

Mögliche Risiken und alternative Untersuchungsmethoden

Eine Knochendichte-Messung ist risikolos und weist keine Komplikationen auf. Als Alternative zu diesem Verfahren kann auch eine Knochenbiopsie durchgeführt werden.