Verbessertes MRT: Xenon-MRT soll bisher unsichtbare Schäden zeigen

Edelgas Xenon soll Diagnostik durch Wasserstoffatome ersetzen

Von Cornelia Scherpe
15. Oktober 2014

Bei einem MRT (Kernspintomographie) nutzt man Magnetfelder. Manche Atome besitzen die Eigenschaft, in unmittelbarem Kontakt zu einem Magnetfeld selbst zu Magneten zu werden.

Bisher verwendet man in der Diagnostik dafür Wasserstoffatome, die überall im Menschen vorhanden sind. Allerdings haben diese Atome den Nachteil, dass sie vergleichsweise schwache Reaktionen zeigen. Die Ergebnisse sind also noch nicht optimal.

Edelgas Xenon ersetzt Wasserstoffatome

Um diese Lücke zu schließen, haben Forscher an einer verbesserten Methodik gearbeitet. Statt Wasserstoffatomen soll Xenon zum Einsatz kommen. Dabei handelt es sich um ein Edelgas, das für den menschlichen Körper ungiftig ist.

Es kann daher über den Blutkreislauf im gesamten Körper verteilt werden. Danach erfolgt das eigentliche MRT. Xenon reagiert 10.000 mal so gut auf das Magnetfeld und gibt daher eindeutigere Ergebnisse an den Arzt weiter.

Erste Tierversuche mit Xenon

Bislang befand sich das Xenon-MRT noch in der Testphase, doch die guten Ergebnisse sprechen für einen künftigen Einsatz im Praxisalltag. Daher sind nun erste Studien mit Tieren geplant.

Vorteile durch Xenon

Die Forscher sind davon überzeugt, dass die verfeinerte Methode künftig viel genauere Diagnosen ermöglicht. Sie glauben, dass durch die stärkeren Signale dann auch Strukturen sichtbar gemacht werden können, die bisher im MRT untergehen.

In ersten Versuchen schafften es die Forscher, kleine Sonden in Zellen zu schicken, die die Blut-Hirn-Schranke überwinden. Bisher ist diese Barriere auch für die Diagnostik ein echtes Hindernis. Schäden an dieser Schranke sind bislang schwer bis gar nicht zu erkennen. Dies könnte sich bald ändern.

Bis die Reihe an Tierversuchen beendet ist und erste klinische Studien mit Menschen anlaufen, vergeht jedoch noch einige Zeit. Der Einsatz in Kliniken wird daher wohl noch einige Jahre auf sich warten lassen.