Neues Verfahren per Knochenleitung verbessert Hörtest

Bisherige Probleme bei den OAE-Hörtests gehören durch Neuerungen der Vergangenheit an

Von Alexander Kirschbaum
14. Januar 2013

In einem Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft haben Wissenschaftler der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) neue Wege beim OAE-Hörtest eingeschlagen. Beim OAE-Hörtest messen Ärzte akustische Aussendungen des Ohres, sogenannte otoakustische Emission (OAE), im Gehörgang. Diese Art Hörtest wird vor allem bei Neugeborenen angewendet.

Der bisherige Test

Das Ohr reagiert dabei auf die zwei oberen Töne eines Dur-Dreiklanges und sendet selbst einen dritten Ton des Akkordes wieder aus dem Ohr heraus. Bislang werden die Töne, die die akustische Aussendung des Ohres aktivieren sollen, mithilfe zwei kleiner Lautsprecher an die Ohren gebracht.

Wissenschaftler entwickeln Alternative

Die Wissenschaftler haben in dem Projekt eine Alternative entwickelt, die einen zuverlässigeren Hörtest ermöglichen soll. Mithilfe der sogenannten Knochenleitungsstimulation sendeten sie zwei Töne direkt auf die Knochen am Ohr. Auch bei dieser Methode funktionierte die otoakustische Emission.

Bisherige Probleme bei den OAE-Hörtests, wie falsch kalibrierte Lautsprecher oder verlorengehende Töne, gehören mit dem neuen Verfahren der Vergangenheit an. Zudem könnte die Methode der Knochenleitung in der Praxis mit der Messung per Lautsprecher kombiniert werden, sodass Ärzte eine bessere Differenzialdiagnose stellen können.