Experten gegen Kampagne - Hoden nach Tumoren abtasten ist sinnlos

Von Melanie Ruch
30. März 2012

Eine aktuelle Kampagne für "Hoden-Bewusstsein" in Großbritannien wirbt mit Hilfe prominenter Gesichter wie Robbie Williams für das regelmäßige Selber-Abtasten der Hoden, um einer Krebserkrankung vorzubeugen. Der Allgemeinmediziner Keith Hopcroft hält diese Methode zur Krebsvorsorge jedoch für wenig sinnvoll, wie er in seinem Artikel in der Fachzeitschrift "British Medical Journal" erklärt.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Mann beim Abtasten seiner Hoden auf einen Tumor stoße, sei verschwindend gering und damit bloße Zeitverschwendung, so der Experte. Damit ein einziger Todesfall auf Grund von Hodenkrebs vermieden werden könnte, müssten statistisch gesehen 50.000 Männer über zehn Jahre hinweg regelmäßig ihren Hoden abtasten.