Hautkrebs früh erkennen: Auch junge Menschen und alle mit wenigen Muttermalen sollten zur Vorsorge

Der Gang zum Hautkrebsscreening lohnt sich auch für die junge Generation und Menschen mit wenigen Nävi

Von Cornelia Scherpe
3. Juni 2016

Alle gesetzlichen Krankenkassen bieten es ihren Mitgliedern an, ab 35 Jahren regelmäßig (aller zwei Jahre) kostenfrei zur Hautkrebsvorsorge zu gehen. Der Dermatologe besieht sich dabei die komplette Haut und kann Auffälligkeiten frühzeitig erkennen.

Regelmäßige Vorsorge ist wichtig

Einige Krankenkassen gehen über diese gesetzliche Leistung hinaus und bieten auch ihren jüngeren Versicherten diese Vorsorgemaßnahme. Der Gang zum Hautkrebsscreening lohnt sich in jedem Fall, auch wenn ein Mensch vergleichsweise wenig Muttermale hat. Das Risiko auf Hautkrebs besteht auch dann, wie eine aktuelle Studie in eindeutigen Zahlen ermittelt hat.

Im Allgemeinen gilt die Ansicht, dass Menschen mit vielen Muttermalen (Fachausdruck Nävi) und mit atypisch gestalteten Malen ein erhöhtes Risiko für Hautkrebs haben. Zudem sollten vor allen Dingen ältere Menschen zur Vorsorge. Eine Untersuchung mit 566 Patienten zeigt allerdings, dass diese Rechnung zu einfach ist.

Jugend schützt nicht vor Hautkrebs

Die Teilnehmer hatten alle die Diagnose Hautkrebs vor kurzer Zeit erhalten. Zwei Hautärzte zählten nun unabhängig voneinander ihre Nävi und notierten zusätzlich die Anzahl und Art der atypischen Muttermale. Außerdem wurde das Alter des jeweiligen Patienten vermerkt. Ergebnis:

  • Viele Muttermale traten eher bei den Jüngeren auf. 28 Prozent der unter 45-Jährigen hatten über 50 Nävi, dagegen kam eine solche Menge bei Senioren ab 70 Jahren nur in drei Prozent der Fälle noch vor.
  • Auch atypische Muttermale waren eher ein Problem der jüngeren Menschen. Mehr als fünf dieser Male hatten 27 Prozent der jungen und nur 1,4 Prozent der alten Patienten.

Dies zeigt deutlich, dass offenbar jüngere Generationen vermehrt Muttermale bekommen und entsprechend Vorsorge für sie wichtig ist. Gleichzeitig zeigte die Untersuchung, dass selbst Menschen mit sehr wenigen Muttermalen an Hautkrebs erkranken können.

Ein dicker Tumor (Größer als 2 Millimeter) kam gerade bei denen mit kleiner Gesamtzahl an Nävi (unter 50) vermehrt vor. Das Risiko war um 65 Prozent höher.