Urin-Probe bei Schwangeren - eine vorherige intensive Reinigung des Intimbereich ist nicht nötig

Von Cornelia Scherpe
26. Februar 2013

Bei Schwangeren legen Frauenärzte großen Wert darauf, dass regelmäßig eine Urinprobe abgeliefert wird. Diese wird dann auf Bakterien hin getestet. Wichtig ist das, da gerade werdende Mütter durch Bakterien ein hohes Risiko für sich und das Ungeborene tragen können. Um frühzeitig mögliche Probleme zu erkennen, wird der Schwangeren-Urin analysiert.

Bisher wir den Frauen beim Arzt empfohlen, sich vor dem Gang zur Probe sehr gründlich zu reinigen. Sie sollen den Intimbereich säubern, damit nicht dort befindliche Bakterien mit in die Probe gelangen und auf diesem Wege das Testergebnis verfälschen. Der Arzt möchte den Bakteriengehalt aus dem Inneren der Blase und Harnwege wissen und nicht aus dem äußerem Genitalbereich.

Eine aktuelle Studie hat jedoch gezeigt, dass diese intensive Reinigung gar nicht notwendig ist. Auch bei einer ganz normalen Intimpflege werden die Ergebnisse des Urintests aussagekräftig. Wird die Probe via Mittelstrahl entnommen, dann ist eine Kontamination so gut wie auszuschließen.

Die Erkenntnis geht auf eine Studie mit 133 schwangeren Frauen zurück. Man testete den Urin mehrfach: einmal am morgen nach der Körperreinigung und noch zweimal am Tag. Bei der zweiten Probe sollten die Frauen sich vorab wieder intensiv reinigen, beim dritten Mal jedoch nicht.

Die Auswertung der Proben ergab, dass die Bakterien in der zweiten und dritten Probe immer vergleichbar stark vorhanden waren. Die Reinigung hatte also nichts damit zu tun.

Ferner unnötig ist die Analyse von Morgenurin. Bisher glaubte man, dass dieser besonders intensiv ist und daher aussagekräftigere Ergebnisse liefern könnte. Doch auch hier waren die Ergebnisse gleich.