Schlechtes Sprechen bei Kindern kann am Gehör liegen

Von Jutta Baur
11. Juli 2012

Nicht immer muss bei Auffälligkeiten beim kindlichen Sprechen, sofort eine logopädische Therapie eingeleitet werden. Darauf weißt Sylvia Krug hin. Sie ist Vorsitzende des HNO-Berufsverbandes in Sachsen. Besser sei es, zuerst eine gründliche Untersuchung bei Hals-Nasen-Ohrenarzt vornehmen zu lassen. Eine gute Sprachentwicklung sei nur mit einem entsprechenden Gehör möglich. Darum liege dort der erste Ansatz.

Eine verzögerte Sprachentwicklung durch Probleme mit dem Hören muss nicht zwangsläufig ernster Natur sein. Oft liegen zu große Rachenmandeln vor oder es hat sich Flüssigkeit im Innenohr gebildet. Wurde eine solche Vorerkrankung nicht ärztlicherseits ausgeschlossen, macht eine logopädische Therapie wenig Sinn.

Die Sprachprobleme bei Kindern nehmen laut Krug in den letzten Jahren zu. Grund ist, ihrer Meinung nach, die fehlende Kommunikation mit den Eltern. Die Kinder würden viel öfter als früher vor dem Fernsehgerät alleine gelassen. Das gemeinsame Lesen oder Anschauen vor Bilderbüchern ist in den Hintergrund getreten.