Screening für Lebensmittel: Bessere Identifikation der Zutaten

Von Nicole Freialdenhoven
2. April 2013

Das Misstrauen gegenüber der Lebensmittelindustrie ist heute groß: Kaum noch jemand weiß, was wirklich in den angebotenen Nahrungsmitteln enthalten ist. Dies zeigte sich erst neulich im großen Skandal um verarbeitetes Pferdefleisch aus Rumänien, das erst im Labor mühsam identifiziert werden musste. Um diese Methoden zu verbessern, entwickelten Forscher in Berlin nun das sogenannte "All Food Seq"-Verfahren, bei dem die Inhaltsstoffe der Lebensmittel auf molekularer Ebene identifiziert werden können.

Dabei wird eine Technik für die Entschlüsselung der DNA-Sequenzen verwendet, die bislang nur in der Humangenetik zum Einsatz kam um das Erbgut von Patienten zu entziffern. Im Rahmen der Lebensmittelanalyse soll das neue Verfahren helfen, die pflanzliche, tierischen und mikrobiellen Inhaltsstoffe genau zu identifizieren. So kann sehr schnell konkret erfasst werden, was wirklich in den getesteten Lebensmitteln steckt.

Die Wissenschaftler hatten die neue Methode an einer Testwurst ausprobiert, in der sich so unerwartete DNA-Spuren wie Soja, Senf und Lupine fanden. Auch Pferdefleisch konnte einwandfrei identifiziert werden. Nun soll die All Food Seq-Methode in umfangreicheren Tests zum Einsatz kommen.