Neue Qualitätsstandards für Fruchtwasserentnahme: Fehlgeburtenquote soll gesenkt werden

Von Nicole Freialdenhoven
6. November 2013

Derzeit kommt es bei ein bis zwei von 200 schwangeren Frauen in Folge einer Fruchtwasserentnahme zu einer Fehlgeburt. Neue Qualitätsstandards sollen nun dafür sorgen, dass diese Quote stark gesenkt wird. Studien zufolge könnte sie auf nur noch eine Fehlgeburt bei 500 Schwangeren gesenkt werden, wenn die behandelnden Ärzte die Punktion konsequent mit Hilfe einer Ultraschallkontrolle durchführen würden.

Die Ultraschallkontrolle kann dabei helfen, das Verletzungsrisiko für das ungeborene Kind zu reduzieren. Auch soll der Eingriff in Zukunft erst ab der 16.Schwangerschaftswoche vorgenommen werden, wenn die Risiken insgesamt niedriger sind. Bei der Chorionzottenbiopsie, bei der aus dem Mutterkuchen Gewebe entnommen wird, soll der Zeitpunkt auf mindestens die elfte Schwangerschaftswoche hinausgezögert werden.

Neben der Erfahrung des Arztes mit der Amniozentese spielt allerdings auch der gesundheitliche Zustand der Mutter eine große Rolle. So haben Frauen, die mehr als zehn Zigaretten pro Tag rauchen oder die stark übergewichtig sind, ein weitaus größeres Risiko, durch die Fruchtwasserentnahme eine Fehlgeburt zu erleiden als andere Schwangere.