Darmkrebsscreening: Kaum jemand überdenkt nach einer Darmspiegelung seinen Lebensstil

Von Cornelia Scherpe
31. Januar 2014

Darmkrebs gehört zu den Tumorarten, die bei einer rechtzeitigen Diagnose sehr gut geheilt werden können. Genau aus diesem Grund ist es bitter, wenn jemand an Darmkrebs versterben muss, da sein Leiden nicht früh genug gefunden wurde. Damit der Krebs keine Chance hat, sollte man regelmäßig das Darmkrebsscreening wahrnehmen und entsprechend die eigene Lebensführung anpassen.

Gleichbleibende Lebensgewohnheiten

Es liegt der Gedanke nahe, dass jemand nach der sogenannten Koloskopie - also der Darmspiegelung - sehr empfänglich für das Ablegen von ungesunden Lebensgewohnheiten ist. Wer die Kontrolluntersuchung wahrnimmt, der denkt offenbar aktuell über seine Gesundheit nach und ist daher eher bereit, aktiv etwas für sie zu tun. Doch diese Annahme scheint leider falsch zu sein, wie eine aktuelle Studie aus Schottland zeigt.

Angabe des Lebensstils

Dabei hatte man 565 Menschen betreut, die zum Darmkrebsscreening gegangen waren. Unmittelbar vor der Koloskopie bat man sie, einen umfassenden Fragebogen zu ihren aktuellen Lebensgewohnheiten auszufüllen. Zehn Monate nach der Untersuchung wurden sie erneut befragt, ob und wie sich ihr Lebensstil geändert hat.

Vor der Früherkennung hatten 27 Prozent zu wenig Obst gegessen und 20 Prozent hatten zu viel Alkohol getrunken. Weitere 21 Prozent waren krankhaft übergewichtig und elf Prozent waren aktive Raucher. Das eigentliche Screening hatte am Ende bei ganzen 72 Prozent eine Auffälligkeit ergeben. Hatte dies zu weitreichenden Verhaltensänderungen geführt?

Geringerer Alkoholkonsum

Zumindest in Sachen Alkoholkonsum war eine leichte Verbesserung zu beobachten. Fünf Prozent der Probanden mit einem auffälligen Befund tranken weniger Alkohol. Weiter gingen die Veränderungen im Lebensstil jedoch nicht. Weder wurde mit dem Rauchen aufgehört, noch konsumierten die Probanden nun täglich mehr Obst.

In Sachen "Übergewicht und Sport" hatte sich der Lebensstil oft sogar weiter verschlechtert. Die Sportlichkeit war noch einmal um acht Prozent gesunken. Eine langanhaltende Sensibilisierung scheint in den meisten Fällen also leider auszubleiben.