Darmspiegelungen haben sich bewährt: Zahl der Früherkennungen gestiegen

Von Nicole Freialdenhoven
22. Oktober 2013

Dank der immer häufiger durchgeführten Darmspiegelungen (Koloskopien) konnte die Zahl der schon im Frühstadium erkannten Darmkrebserkrankungen stark gesteigert werden. So wurden bei jedem fünften Patienten, der sich einer Koloskopie unterzogen hatte, frühe Vorläufer eines Dickdarmtumors erkannt. Eine Untersuchung zu diesem Thema wurde in der vergangenen Woche beim Europäischen Gastroenterologenkongress in Berlin vorgestellt.

Die Krankenkassen übernehmen in Deutschland eine Früherkennungsuntersuchung innerhalb von zehn Jahren ab dem 55. Lebensjahr. Auf die Bevölkerung hochgerechnet, nehmen jedoch immer noch vergleichsweise wenige Menschen das Angebot an. Im Zeitraum der Studie, die rund 2,8 Darmspiegelungen zwischen 2003 und 2008 erfasste, hatten sich lediglich 17,2 Prozent der Frauen und 15,5 Prozent der Männer einer Früherkennungsuntersuchung unterzogen.

Dabei gilt das Screening als wesentlich zuverlässiger als die bisher genutzten Stuhltests. Experten wollen nun erreichen, dass deutsche Krankenversicherte die gleiche persönliche Einladung zu einer Koloskopie erhalten, wie sie bereits erfolgreich für das Mammografie-Screening verschickt werden. In Deutschland ist der Dickdarmkrebs die zweithäufigste Todesursache bei den Krebserkrankungen. Jedes Jahr kommen rund 70.000 Neuerkrankungen hinzu.