Schwarz auf weiß - Studie zeigt, wie gut die Koloskopie das Sterberisiko bei Darmkrebs senken kann

Von Cornelia Scherpe
30. Juli 2012

Was wir umgangssprachlich eine Darmspiegelung nennen, wird von den Ärzten als Koloskopie bezeichnet. In der Vorstellung der meisten Menschen handelt es sich dabei um ein sehr unangenehmes und auch peinliches Verfahren, um den Darm auf krankhafte Änderungen hin zu untersuchen. Aus Angst und aus Scham gehen daher viele Menschen nicht zu den kostenlos angebotenen Früherkennungen.

Wie sinnvoll es jedoch ist, über den eigenen Schatten zu springen, zeigt eine aktuelle Studie. Schwarz auf weiß kann man daraus entnehmen, dass die Sterberate für Darmkrebs dank des Screenings um annähernd 90 Prozent sinkt.

Die Studie stammt aus der Schweiz und umfasste die Menschen aus dem Kanton Uri. Die medizinische Vorsorge wurde am dortigen Krankenhaus angeboten und im Untersuchungszeitraum von einem Jahr nur von 1.912 Personen wahrgenommen. Viele zeigten auffallende Polypen, die bei 1.279 der Menschen direkt entfernt wurden. 374 der Patienten litten an einem bereits recht weit fortgeschrittenem Adenom. Dabei handelt es sich um eine gutartige Geschwulst, die jedoch unter Kontrolle bleiben sollte, um bösartige Veränderungen sofort zu entdecken. Dank des Screenings entwickelten in den vergangenen elf Jahren nur sehr wenige Patienten Darmkrebs. Insgesamt kam man auf zwölf Personen, was gerade einmal 0,6 Prozent entspricht. Todesfälle durch Darmkrebs traten nur ein mal auf.

Unter der übrigen Bevölkerung (das waren 20.774 Personen) kam es im selben Zeitraum zu 213 Fällen von Darmkrebs und 51 dieser Menschen starben an dessen Folgen. Das zeigt, wie sinnvoll die Vorsorge ist, da früh erkannte Veränderungen in der Regel ohne Probleme behandelt werden können.