Darmkrebsvorsorge - eine Untersuchung alle 20 Jahre genügt statistisch

Laut neuer Forschungsergebnisse müssen nicht alle Menschen alle 10 Jahre zur Darmspiegelung

Von Cornelia Scherpe
14. Oktober 2011

Die Darmkrebsvorsorge nennt der Mediziner "Darm-Koloskopie". Dabei kann durch eine kurze Untersuchung ermittelt werden, ob ein Risiko auf Darmkrebs besteht und wie hoch dieses ist. Bisher hieß die Empfehlung: alle zehn Jahre, sobald man über 55 Jahre alt ist.

Darmkrebs scheint sich nicht so schnell zu bilden

Statistische Auswertungen korrigieren nun diese Empfehlung. Demnach reicht es, wenn man alle 20 Jahre zur Darmkrebsvorsorge geht. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich nach den zehn Jahren Krebs gebildet hat, ist extrem gering.

Eine Kontrollstudie ermittelte das Risiko von 1.184 Freiwilligen, die bereits einmal eine "Darm-Koloskopie" gemacht hatten und verglichen die Daten mit 1.945 Darmkrebs-Patienten (von denen 404 bereits früher eine Koloskopie hatten). Von den gesunden Personen hatten bei der neuen Kontrolluntersuchung 693 Probanden Polypen bekommen. In der "Krebsgruppe" waren es bei den 404 Patienten ganze 165.

Die gesunde Gruppe hat damit viermal häufiger einen negativen Befund. Was heißt das? Krebs im Darm scheint sich nicht so schnell zu bilden, daher ist eine häufige Kontrolle gar nicht nötig.

Menschen mit höherem Risiko sollten häufiger zur Kontrolle gehen

Eine Ausnahme für die neue Empfehlung von 20 Jahren bilden jedoch Raucher. Aufgrund ihrer Lebensweise ist ihr Risiko im Allgemeinen höher und daher sollte das Vorsorgeintervall kleiner sein. Auch Menschen, bei denen Verwandte an Darmkrebs leiden, sind gefährdeter und sollten die Vorsorge vor dem Ablauf von 20 Jahren erneuern.