Vorsorgeuntersuchungen senken Darmkrebsrisko um bis zu 90 Prozent

Bei rechtzeitiger Erkennung der Erkrankung sind die Überlebenschancen ausgesprochen groß

Von Nicole Freialdenhoven
20. März 2015

Darmkrebs gehört zu den am weitesten verbreiteten Krebsarten in Deutschland. Bei rechtzeitiger Erkennung der Erkrankung sind die Überlebenschancen ausgesprochen groß, doch die meisten Menschen gehen erst zum Arzt, wenn schon Beschwerden aufgetreten sind.

Seit 2003 arbeitet das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg daher an der großangelegten DACHS-Studie (Darmkrebs: Chancen der Verhütung durch Screening), die den Nutzen von Vorsorgekoloskopien prüfen will.

Positiver Nutzen der Vorsorge-Koloskopie

Den neuesten Auswertungen der Studie zufolge konnte das Risiko einer Darmkrebserkrankung um 90 Prozent gesenkt werden, wenn sich die Studienteilnehmer einer Vorsorge-Koloskopie unterzogen hatten. Auch seien die Überlebensraten weit höher, wenn der Darmkrebs direkt nach der Entdeckung im Rahmen der Koloskopie behandelt wurde als wenn die Diagnose erst bei akuten Beschwerden des Patienten gestellt wurde.

Wann zum Screening?

Bei Patienten mit hoher familiärer Vorbelastung und einer genetischen Prädisposition für Darmkrebs sollten sich Patienten mit etwa 42 Jahren der ersten Koloskopie unterziehen, empfehlen die Forscher. Liegt keine Vorbelastung vor, sollte die erste Vorsorge-Koloskopie mit 47 Jahren durchgeführt werden.