Forscher warnen: Computertomographie kann Krebserkrankungen bei Kindern begünstigen

Eine CT-Behandlung bei jungen Patienten sollte nur im Notfall stattfinden

Von Nicole Freialdenhoven
13. März 2015

Erkrankte Kinder, die eine diagnostische CT-Untersuchung über sich ergehen lassen mussten, haben möglicherweise ein erhöhtes Risiko, an Leukämie oder einem Hirntumor zu erkranken. Dies stellten Forscher des Institutes für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI) der Universitätsmedizin Mainz fest.

Die Forscher analysierten für ihre Studie die Daten von 45.000 Kindern, die zwischen 1980 und 2010 mindestens einmal mit Hilfe der Computertomografie untersucht worden waren.

Krebserkrankung als mögliche Folge einer CT- Behandlung

Zum Zeitpunkt der Untersuchung hatte keines der Kinder an einer Krebserkrankung gelitten. Zwei Jahre danach waren 39 Kinder an Krebs erkrankt. Damit übertraf die Auswertung der Daten die Erwartung der Forscher, die mit 21 Krebserkrankungen gerechnet hatten.

Sieben Patienten waren einem Krebs des zentralen Nervensystems erkrankt, 12 an Leukämie und 20 Patienten an anderen Krebsarten. Damit war das Risiko einer Leukämie-Erkrankung im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung um 1,72 Prozent erhöht, das einer ZNS-Erkrankung um 1,35 Prozent.

Ergebnisse lassen sich nicht verallgemeinern

Allerdings wiesen die Mediziner darauf hin, dass viele der Patienten vermutlich ohnehin unter einem schlechteren Gesundheitszustand litten als der Durchschnitt, da sie sich schon als Kind einer Computertomografie unterziehen mussten.

Dennoch raten die Experten stets sorgfältig abzuwägen, ob eine CT-Diagnose bei jungen Patienten unbedingt erforderlich ist.