Strahlenbelastung bei der Computertomografie: Kopf-Hals-CT erhöht bei Kindern die Krebsgefahr

Von Cornelia Scherpe
19. August 2014

Während bei einer Magnetresonanztomographie (kurz MRT) die Belastung mit Strahlen sehr gering ist, wird der Körper beim klassischen Röntgen und auch bei der Computertomografie (kurz CT) einer deutlich höheren Strahlung ausgesetzt.

Gerade Eltern sind daher sehr besorgt, wenn ihr Kind mittels CT untersucht werden soll. Da der Körper noch in der Entwicklung ist, könnten sich die Strahlen noch negativer als beim Erwachsenen auf den Körper auswirken. Und dem ist auch so. Gerade ein CT des Kopfes und des Halses ist mit einem erhöhten Krebsrisiko belastet. Eine aktuelle Studie belegt dies nun auch mit Zahlen.

Zahlen zur Gefahr einer Computertomographie

Für die Untersuchung wertete man 16 ältere Studien mit rund 850.000 Heranwachsenden aus. Besonders aussagekräftig war eine Analyse, bei der 680.000 Kinder mit CT und elf Millionen ohne CT-Untersuchung betreut worden waren. Alle waren für zehn Jahre begleitet worden. Dabei zeigte sich, dass es in der CT-Gruppe öfter zu Krebserkrankungen im Kopf- und Halsbereich kam.

Für alle, deren Gesicht mittels Computertomografie untersucht worden waren, ermittelte man ein Risiko, das 14 Prozent über der Kontrollgruppe lag. Betrachtete man die verschiedenen Krebsleiden für sich, traten zu 53 Prozent mehr Karzinome in der Schilddrüse und 60 Prozent mehr Hirntumoren auf.

Nutzen der Untersuchung gut abwägen

Noch deutlicher wurden die Zahlen bei einem CT des Halses. Hier stieg das Gesamtrisiko zwar nur um 13 Prozent, doch betrachtete man die Rate der Krebsfälle der Schilddrüse, kam man auf eine Gefahrenzunahme von 78 Prozent. Auf die Gesamtbevölkerung gerechnet, tritt ein Krebsleiden aufgrund eines CTs dennoch sehr selten auf.

Auf mehrere tausende CTs kommt ein Tumor. Dennoch ist die Gefahr vorhanden und umso größer, je jünger der Patient ist. Gerade bei Kindern unter fünf Jahren sollte man daher den Einsatz der Computertomografie gut abwägen. Kann die Untersuchung warten, sollte man sie hinauszögern, um das Krebsrisiko zu senken.