Gibt es bald neue Methoden der Blutzuckermessung?

Von Katja Grüner
15. Mai 2013

Jeder Diabetiker kennt es mindestens einmal am Tag: Den Piks, der einen Blutstropfen aus dem Finger hervorbringt. Dieser wird dann von einem Messstäbchen aufgenommen, der in das Blutzuckermessgerät gesteckt wird. Eine Methode, die sich schon seit Jahrzehnten bewährt hat, um den Glukosespiegel im Blut zu bestimmen. Immer wieder wird über neue Methoden der Blutzuckermessung geredet, auch die Forschung beschäftigt sich eingehend damit. Wird es bald soweit sein, dass der Blutzucker "unblutig" mit Hilfe anderer Verfahren bestimmt werden kann?

Die Mediziner äußern sich zu diesem Thema noch vorsichtig. An sich könne man den Blutzuckerspiegel im Körper anhand von verschiedenen Methoden bestimmen, chemisch oder physikalisch. Im chemischen Bereich reagiert eine Testsubstanz mit der Glukose im Blut, wie heute auch die Messgeräte arbeiten. Denkbar wäre, einen Sensor im Körper zu implantieren um den Blutzucker direkt zu messen. Manche Firmen sind auch schon dabei, physikalische Techniken der Blutzuckermessung zu entwickeln. Prinzip ist, dass von außen zugeführte Energie mit den Molekülen im Körper reagiert, so dass sich ein veränderter Glukosespiegel bestimmen lassen könne.

Problem bei dieser Methode sei jedoch, dass im Körper relativ wenige Glukosemoleküle zirkulieren, auch können normale Lebensbedingungen wie Bewegung oder Medikamenteneinnahme diese Form der Messung stark beeinflussen. Da es in der Branche auch sehr viele schwarze Schafe gibt, die angeblich ihre neuesten Technologien auf den Markt bringen wollen, sollte Diabetespatienten sehr vorsichtig sein.

Die Methoden sind auf jeden Fall noch nicht ausgereift. Die Forscher jedoch sagen, dass manche Technologien in wenigen Jahren durchaus praktikabel wären. Diese seien zum Beispiel ein Sensor im Auge, ein Ohr-Clip, eine Zuckeruhr oder ein Monitor auf der Haut. Inwieweit sich diese Technologien bewähren, muss noch geprüft werden. Die Chancen stehen jedoch gut, dass Zuckerpatienten in wenigen Jahren ihren Glukosegehalt im Blut "unblutig" bestimmen könnten.