Wie schlimm war der Schlaganfall? Blutdruck an beiden Armen zu kontrollieren hilft bei der Prognose

Von Cornelia Scherpe
2. Mai 2013

Nicht in jedem Fall stellen sich nach einem Schlaganfall bei einem Patienten sofort schwere Symptome ein. Lähmungserscheinungen oder Sprachfehler sind zwar häufig, doch es gibt immer wieder Fälle, in denen ein Schlaganfall fast unbemerkt vonstatten geht.

Um sofort zu erkennen, ob ein Hirninfarkt stattgefunden hat und um eine ungefähre Prognose stellen zu können, sollte unmittelbar nach dem Verdacht der Blutdruck gemessen werden. Dabei ist es jedoch wichtig, dass man nicht nur an einem Arm misst, sondern auch die andere Körperseite kontrolliert. Es sollten also zwei Messungen erfolgen. Das Messgerät wird einmal am linken und einmal am rechten Oberarm angelegt und anschließend werden die Werte verglichen. Je stärker diese voneinander abweichen, desto schlechter ist die Prognose.

Dies belegt eine Studie mit 834 Patienten. Nach ihrem Schlaganfall wurde ihr Blutdruck im rechten und linken Arm gemessen. Bei wem der Unterschied bei zehn mmHg oder mehr lag, dessen Risiko zu versterben stieg in den folgenden drei Jahren der Beobachtungszeit deutlich an. Die Sterberate war auch nach der Berücksichtigung von Faktoren wie Alter oder BMI um das 2-Fache erhöht.

Wie gefährlich unterschiedlicher Blutdruck in der rechten und linken Körperhälfte sein kann, weiß man bereits seit einigen Jahren. In einer Meta-Studie wurden 2011 mehrere Untersuchungen zur Hypertonie ausgewertet. Hypertoniker sind Menschen, die beständig unter einem zu hohen Blutdruck leiden und dieser kann gefährlich werden.

Die Analyse zeigte, dass die Lebensgefahr für die Patienten dann am größten ist, wenn sie rechts und links unterschiedliche Werte haben. Um bis zu 60 Prozent steigt das Sterberisiko, wenn der Unterschied bei mehr als 10 mmHg liegt.