Blutkontrolle für chronisch Kranke: Mikrochip unter der Haut

Von Nicole Freialdenhoven
25. März 2013

Chronisch Kranke müssen derzeit immer wieder zur Blutuntersuchung zum Arzt gehen und verschwenden so viel kostbare Lebenszeit. Eine neue Erfindung der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne verspricht nun Abhilfe: Auf der Elektronikfachtagung "Date 13" in Grenoble präsentierten Giovanni de Micheli und Sandro Carraro eine Art Mikrochip, der als Implantant unter die Haut gespritzt wird und wie ein winziges Labor die aktuellen Blutwerte ermittelt.

Das nur 14 Millimeter große Implantat besitzt einen Funksender, mit dem es die Werte an ein Pflaster auf der Haut überträgt, das sie wiederum per Bluetooth an ein Mobilfunkgerät sendet. So können die aktuellen Daten jederzeit an den behandelnden Arzt weitergeleitet werden. Das Pflaster besitzt außerdem eine winzige Batterie, die das Implantat mit Strom versorgt. Ist die Batterie leer, muss einfach nur das Pflaster gewechselt werden.

Problematisch sei derzeit nur die Blutuntersuchung an sich: Um bestimmte Stoffe im Blut nachzuweisen, besitzt das Implantat fünf winzige Sensoren, die Enzyme an der Oberfläche tragen. Diese Enzyme haben jedoch eine Lebensdauer von nur anderthalb Monaten, dann muss das Implantat ausgewechselt werden. Trotzdem erhoffen sich die Forscher von ihrer Erfindung eine große Hilfe für chronische Kranke und Patienten, die eine Chemotherapie absolvieren.