Bestimmung der Entzündungsparameter (Entzündungswerte im Blut)

Als Entzündungsparameter bezeichnet man Laborwerte, durch die sich Entzündungen im Körper nachweisen lassen. Die Bestimmung erfolgt durch eine Blutuntersuchung.

Von Jens Hirseland

Spricht man von Entzündungsparametern oder Entzündungsmarkern, sind damit Laborwerte gemeint, die Hinweise auf eine Entzündung im Körper liefern. Dazu entnimmt man dem Patienten eine Blutprobe. Allerdings kann eine Entzündung oftmals nicht aus einem einzelnen Laborwert allein diagnostiziert werden, da es keinen absolut sicheren Entzündungswert gibt. Aus diesem Grund greift man auf mehrere Werte zurück.

Entzündungsmarker

Es gibt verschiedene Entzündungswerte, die als Parameter für eine Entzündung im Körper dienen. Dabei handelt es sich um:

  1. die Anzahl der Leukozyten (weiße Blutkörperchen)
  2. die Blutkörperchen-Senkungsgeschwindigkeit (BSG)
  3. CRP (C-reaktives Protein)

Ebenfalls von Bedeutung sind Antikörper (Immunglobuline) sowie die Körpertemperatur. Diese Werte erhöhen sich entweder bei einer Entzündung oder einer Krankheit.

Indikationen

Die Bestimmung von Entzündungsparametern führt man durch, wenn bei einem Patienten der Verdacht auf eine Entzündung besteht. Aber auch im Rahmen von Routineuntersuchungen kann sie erfolgen. Außerdem findet eine Ermittlung der Entzündungswerte statt, um den Verlauf einer bereits festgestellten Entzündungserkrankung zu kontrollieren.

Des Weiteren ist es möglich, durch die einzelnen Werte Hinweise auf andere Krankheiten zu erhalten. So kommt es beispielsweise bei manchen Tumoren zu einer verstärkten Blutsenkung. Dagegen kann ein Herzinfarkt zu erhöhten CRP-Werten führen.

Wie die Bestimmung von Entzündungsparametern funktioniert

Mit Ausnahme der Messung der Körpertemperatur, wird zum Bestimmen von Entzündungswerten eine Blutprobe des Patienten entnommen. Das Messen von Antikörpern oder der CRP-Werte erfolgt durch bestimmte Analyseverfahren. Um die Menge der weißen Blutkörperchen zu ermitteln, nimmt man ein Blutbild vor, bei dem in der Regel eine spezielle Zählmaschine zur Anwendung kommt.

Zum Feststellen der Blutkörperchen-Senkungsgeschwindigkeit wird eine Blutprobe zunächst stehengelassen, die man später abliest. So kommt es zum kontinuierlichen Absinken der roten Blutkörperchen, die sich von der Blutplasmaschicht klar abgrenzen. Als Wert dient die Strecke, die die Körperzellen nach ein bis zwei Stunden absinken.

Der Eiweißstoff CRP wird bei Entzündungen verstärkt vom Organismus ausgeschüttet. Zuerst kommt es durch weiße Blutkörperchen zur Abgabe von Zytokinen, die wiederum dafür sorgen, dass die Leber C-reaktives Protein ausschüttet.

In erster Linie lassen sich akute Entzündungen durch den CRP-Wert feststellen. So kann man diesen schon 6 bis 10 Stunden nach Beginn der Entzündung nachweisen. Nach einem Zeitraum von ungefähr 14 Tagen geht der CRP-Wert wieder von selbst zurück.

Auch die Blutkörperchen-Senkungsgeschwindigkeit steigt bei einer Entzündung an. Dabei verbinden sich die roten Blutkörperchen und sinken schneller im Röhrchen der Blutprobe ab. Bei einer Entzündung sind außerdem Antikörper und mehr weiße Blutkörperchen im Blut zu finden. Bestimmte Antikörper können zudem ein Hinweis auf die Entstehung der Erkrankung sein.

Ferner kommt es bei einer Entzündung zum Ansteigen der Körpertemperatur oder sogar zu Fieber.

Durchführung

Für eine Bestimmung von Entzündungsmarkern im Blut nimmt man dem Patienten eine Blutprobe aus der Armvene ab. In den meisten Fällen dient die Ellenbeuge dazu.

  1. Erster Schritt ist das Desinfizieren der Einstichstelle.

  2. Dann führt der Arzt eine Kanüle in die Armvene ein und entnimmt das Blut mit einem Röhrchen.

  3. Nach dem Entfernen der Kanüle erfolgt das Stillen der Blutung mit einem Wattetupfer.

Nächster Schritt ist das Untersuchen der Blutprobe in einem Laboratorium. Die Blutsenkungsgeschwindigkeit lässt sich auch in einer Arztpraxis feststellen.

Nebenwirkungen

Mögliche Nebenwirkungen einer Blutentnahme können Blutungen und ein Hämatom (Bluterguss) sein. Gelegentlich kommt es auch zu einer Infektion oder zur Entstehung von Narben.