Neues Diagnoseverfahren bei Darmkrebs: Flüssigbiopsie ersetzt Gewebeproben

Flüssigbiopsien könnten schon bald als Standardverfahren die Behandlung von Darmkrebs verbessern

Von Nicole Freialdenhoven
20. März 2015

Bei metastasiertem Darmkrebs kann möglicherweise bald ein neues Diagnoseverfahren in Form einer Flüssigbiopsie die bisherige Gewebeentnahme ersetzen.

Vorteile der Flüssigbiopsie

Forscher des Comprehensive Cancer Center Vienna an der MedUni Wien stellten eine neue Studie vor, für die sie Patientinnen in Zukunft einfach Blut abnehmen, statt wie bisher aufwendige Gewebeproben im Rahmen einer kleinen Operation oder bei einer Computertomographie zu entnehmen. Eine Blutabnahme ist weit weniger belastend und mit weniger Risiken verbunden.

Das Blut wird dann auf Fragmente der Tumor-DNA und Tumorzellen analysiert, die von Tumoren und ihren Metastasen ausgeschieden werden. Dies soll den Forschern in Zukunft helfen, Resistenzen des Tumors gegen Medikamente früher zu erkennen und die Therapie entsprechend umstellen zu können. Das Verfahren ist nicht nur weniger belastend für die Patientinnen, sondern auch schneller und günstiger durchzuführen als Gewebeproben.

Fortschritt in der Darmkrebstherapie

Sollten sich die Flüssigbiopsien bei der Studie als zuverlässig herausstellen, könnten sie schon bald als Standardverfahren in der Verlaufsdiagnostik etabliert werden und die Behandlung von Darmkrebs nachhaltig ändern. Wann die Studie beendet sein wird, wurde jedoch nicht bekannt gegeben.