Vorsicht bei Grünem Star: Yoga-Übungen können den Augeninnendruck erhöhen

Sowohl bei Glaukom-Patienten als auch bei völlig gesunden Menschen lassen einige Yoga-Übungen den Druck im Auge steigen

Von Cornelia Scherpe
12. Januar 2016

Für ein gesundes Auge ist es wichtig, einen relativ konstanten Innendruck bei

  • minimal 10 mmHg und
  • maximal 21 mmHg

zu besitzen. Der Druck schwankt in Abhängigkeit von der Gefühlslage und reagiert auch auf die aktuelle Körperhaltung.

Wird der Kopf tief gehalten, oder wird Druckkraft (etwa beim Gewichtheben) erzeugt, steigt der Augeninnendruck. Selbst bei Yoga kommt dies zum Tragen, wie eine aktuelle Studie zeigt.

Wie sich der Augeninnendruck bei verschiedenen Yoga-Übungen verhält

In der Untersuchung arbeiteten die Forscher mit 20 Freiwilligen. Zehn von ihnen waren völlig gesunde Probanden, bei der anderen Hälfte handelte es sich um Glaukom-Patienten. Das Glaukom ist eine häufige Augenkrankheit, die umgangssprachlich auch als "Grüner Star" bezeichnet wird.

Die Forscher untersuchten nun, wie sich der Augeninnendruck aller Teilnehmer änderte, wenn sie verschiedene Yoga-Übungen durchführten. Am höchsten war der Anstieg bei der Übung "Adho Mukha Svanasana", dem "herabschauenden Hund". Bei gesunden Probanden stieg der Durchschnittswert

  • von 18 auf 26 mmHg

und in der Glaukomgruppe

  • von 17 auf 27 mmHg.

Ebenfalls bedenklich war "Halasana", der "Yoga-Pflug". Gesunde stiegen

  • von 18 auf 22 mmHg

und Glaukom-Patienten

  • von 18 auf 24 mmHg.

Zusammenfassend kommen die Forscher zum Schluss, dass die Gefahr für steigenden Augeninnendruck bei beiden Gruppen nahezu gleich ist, für Menschen mit Grünem Star aber leicht darüber liegt.

Forscher raten zu Vorsicht - vor allem bei einem Glaukom oder einem aus anderen Gründen erhöhten Augeninnendurck

Da diese Menschen durch ihre Augenerkrankung ohnehin gefährdet sind, bei erhöhtem Innendruck des Auges Nervenschäden davonzutragen, raten die Forscher zu Vorsicht. Rund 60 Prozent der Glaukom-Betroffenen haben einen chronisch erhöhten Augeninnendruck und viele Studien deuten darauf hin, dass dieser eine wesentliche Rolle beim Verlauf der Krankheit spielt.

Kurzzeitige Schwankungen des Augeninnendrucks gelten dagegen als weitgehend unschädlich. Vorsicht ist jedoch immer geboten. Diese Warnung gilt auch für all die Menschen, die aus anderen Gründen als einem Glaukom einen erhöhten Innendruck des Auges haben; etwa