Was der Atem über einen Menschen verrät - Gibt es bald einen Atemtest auf Drogen?

Von Cornelia Scherpe
2. Mai 2013

Das Ganze erinnert sehr an den Alkoholtest, den es für Autofahrer gibt und in der Tat ist es für den Patienten auch nichts anderes. Einmal pusten heißt es für ihn und nicht mehr. Statt der Entnahme einer Blutprobe und deren umständliche Analyse im Labor könnten Ärzte in naher Zukunft vielleicht auf einen Atemtest zurückgreifen, um Drogen im Organismus nachzuweisen.

In Stockholm haben Forscher zum ersten Mal einen solchen Test erfolgreich durchgeführt. Sie baten insgesamt 47 Patienten aus einer Drogenambulanz einmal zu pusten. Das Ergebnis war aus Sicht der Forscher sehr zufriedenstellend. Das Gerät war dazu in der Lage, insgesamt zwölf verschiedene Drogen allein anhand der Atemluft nachzuweisen. Unter diesen zwölf Mitteln befanden sich auch die bekannten und oft konsumierten Substanzen Cannabis und Kokain.

Die Vorteile eines solchen Atemtests liegen auf der Hand. Der Arzt muss kein Blut ins Labor schicken, sondern bekommt das Ergebnis unmittelbar nach dem Pusten des Patienten. Dies spart Zeit und erleichtert die Arbeit mit dem Betroffenen ganz erheblich. Da das Gerät klein und so mobil ist, kann es auch leicht bei ambulanten Einsetzen mitgenommen werden. Die Patienten erhalten dann noch vor Ort die Diagnose und der Arzt weiß, wie er sich verhalten muss.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die getesteten Personen bei dieser neuen Variante der Überprüfung nicht mehr betrügen können, denn beim Atemtest stehen sich Patient und Arzt die gesamte Zeit gegenüber. Da es anders als bei der Entnahme von Blut auch keine medizinischen Kenntnisse bedarf, kann der Atemtest auch von Polizisten oder anderen Personen durchgeführt werden, ohne dass ein Arzt oder eine Pflegekraft anwesend sein muss.